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Prism sei Dank: Internetnutzer verlieren Vertrauen in Staat und Behörden
25.07.2013 Der Geheimdienstskandal rund um Prism hat das Vertrauen der deutschen Internetnutzer in Staat und Behörden massiv einbrechen lassen. 58 Prozent der Internetnutzer vertrauen ihnen aktuell wenig oder überhaupt nicht, wenn es um den Umgang mit persönlichen Daten im Netz geht.
Vertrauen in die Wirtschaft
Das Vertrauen in den Umgang der Wirtschaft mit persönlichen Daten hat ebenfalls abgenommen, aber weniger stark. 34 Prozent haben aktuell starkes oder sehr starkes Vertrauen gegenüber der Wirtschaft, was ihre persönlichen Daten betrifft. Vor zwei Jahren waren es 41 Prozent. Weniger starkes oder gar kein Vertrauen haben 55 Prozent, 2011 waren es 46 Prozent.
Vertrauen ins Internet
Insgesamt geben zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) an, dass ihre Daten im Netz eher (39 Prozent) oder völlig (27 Prozent) unsicher sind. Nur 29 Prozent glauben, dass ihre Daten im Internet sehr sicher oder sicher sind. Vor zwei Jahren hatten nur etwas mehr als die Hälfte der Internetnutzer (55 Prozent) Sorgen um ihre Daten.
Als Konsequenz auf diese Sicherheitsbedenken wollen 43 Prozent keine E-Mails mit vertraulichen oder wichtigen Dokumenten verschicken. 19 Prozent wollen auf Cloud-Dienste verzichten, 13 Prozent auf eine Mitgliedschaft in sozialen Netzwerken.
Nur eine Minderheit nutzt Verschlüsselung und Anonymisierungsdienste
Nur eine Minderheit ergreift konkrete Maßnahmen gegen Ausspähungen, wie zum Beispiel die Nutzung von Verschlüsselung, Anonymisierungsdiensten oder Meta-Suchmaschinen, die keine persönlichen Daten speichern. Nur 11 Prozent nutzen Proxies oder Dienste wie Tor. Verschlüsselungsprogramme für Dateien und E-Mails setzen gerade einmal 8 beziehungsweise 6 Prozent ein und auf getunnelte Internetverbindungen (VPN) greifen lediglich 4 Prozent zurück. Meta-Suchmaschinen werden von 3 Prozent der Internetnutzer eingesetzt.
Kein Schutz wegen Unwissenheit
Grund für den Verzicht auf Verschlüsselungssoftware ist vor allem fehlendes Wissen. Rund zwei Drittel (65 Prozent) geben an, sich mit solchen Programmen nicht auszukennen. Bei 59 Prozent setzt der Kommunikationspartner keine entsprechende Software ein. Nur ein Viertel (24 Prozent) hält Verschlüsselung grundsätzlich für zu aufwändig. Immerhin 7 Prozent geben an, es störe sie nicht, wenn ihre Daten von Dritten eingesehen werden.