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Mobile Trends

Studie: So kommt der Ausbau der 5G-Netze voran

01.12.2020 5G-Netze übertragen in fünf Jahren mehr als die Hälfte des globalen mobilen Datenverkehrs und erreichen 60 Prozent der Weltbevölkerung. Ein Bericht prognostiziert für 2026 weltweit 3,5 Milliarden 5G-Verträge, was 40 Prozent aller Mobilverträge ausmachen wird.

 (Bild: Mohamed Hassan auf Pixabay)
Bild: Mohamed Hassan auf Pixabay
Ende des Jahres werden über eine Milliarde Menschen, also 15 Prozent der Weltbevölkerung, in Gebieten mit 5G-Abdeckung leben. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle 'Mobility Report' zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser von Ericsson, der das dritte Quartal 2020 beleuchtet und Prognosen über die nächsten fünf Jahre liefert. Für 2026 prognostiziert Ericsson einen 5G-Anteil von 68 Prozent an allen Mobilfunkverträgen in Westeuropa. Damit rückt die Region auf Platz 2 hinter Nordamerika, für das der Report einen 5G-Anteil von 80 Prozent voraussagt. Nordostasien, im letzten Jahr noch auf Platz zwei, wird dann mit einem Anteil von 60 Prozent den dritten Platz beim Anteil der 5G-Verträge belegen.

Die Anzahl von 5G-Verträgen in Verbindung mit einem 5G-fähigen Endgerät hat sich im dritten Quartal 2020 um 50 Millionen auf nun 150 Millionen weltweit erhöht. Bis Ende dieses Jahres sollen es laut Prognose 220 Millionen 5G-Verträge sein. Und diese Entwicklung soll weitergehen: 2026 werden 3,5 Milliarden 5G-Verträge weltweit erwartet - 40 Prozent aller Mobilverträge.

Noch dominieren LTE-Netze: Im 3. Quartal 2020 ist der weltweite Anteil von LTE-Verträgen um 70 Millionen gewachsen. Das bedeutet insgesamt 4,5 Milliarden und damit 57 Prozent aller Mobilfunkverträge. In Westeuropa ist LTE mit 81 Prozent aller Verträge der Platzhirsch. Aber der Anteil soll bis Ende 2026 auf 29 Prozent sinken, da sich immer mehr Nutzer für 5G entscheiden werden, so die Prognose. Das wird 2026 zu einem 5G-Marktanteil von 68 Prozent führen. In der Region bieten bereits 35 Service-Provider 5G-Services an, mit erwarteten 6,5 Millionen Verträgen Ende 2020. In Zentral- und Osteuropa werden Ende 2026 35 Prozent aller Mobilverträge 5G sein.

Neue Funktionalitäten wie New Radio (NR) und die Markteinführung 5G-fähiger Apple-Geräte treiben die 5G-Adaption weltweit voran. NR wird auch den industriellen IoT-Einsatz entscheidend beeinflussen, vor allem bei Cloud-basierten IoT-Lösungen, die auf schnelle Anbindung und niedrige Latenz angewiesen sind.

Günstigere 5G Smartphones für 2021 erwartet

Zusätzlich arbeiten Chiphersteller an preislich attraktiveren 5G-Geräten für den Massenmarkt. Das erste 5G-Smartphone für weniger als 300 US-Dollar gibt es mittlerweile auch bereits außerhalb Chinas zu kaufen und es werden für 2021 noch niedrigere Preise erwartet.

Der 5G-Netzausbau ist in einigen Ländern bereits sehr weit fortgeschritten. So stellte etwa die Schweiz bereits Ende 2019 für 90 Prozent ihrer Bevölkerung 5G zur Verfügung, was am extensiven Ausbau der Abdeckung lag. Insgesamt wurde der 5G-Ausbau in Europa vorwiegend durch die Nutzung bestehender LTE-Frequenzbänder vorangetrieben, so auch in Deutschland. In den USA wurden hingegen auch zusätzliche Frequenzbänder unterhalb des 6-Ghz-Bandes sowie Frequenzbänder im Mikrowellenbereich erschlossen, um die 5G-Abdeckung zu gewährleisten. So kann in den USA ein großer Teil der Bevölkerung mit 5G versorgt werden.

All diese Entwicklungen führen laut Ericsson dazu, dass 2026 über 60 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu 5G-Netzen haben werden. Diese schnellen Netze werden dann mehr als die Hälfte des weltweiten mobilen Datenverkehrs tragen. 2026 wären das etwa 226 Exabyte (EB) pro Monat. Das meistgenutzte Zugangsgerät werden Smartphones sein. Mehr als sechs Milliarden Menschen werden damit sowie mit Laptops und anderen mobilen Endgeräten 5G-Datenservices nutzen. Unter anderem für mobile Games, die ebenfalls als Treiber der Entwicklung und als attraktiver 5G-Wachstumsmarkt angesehen werden.

Fredrik Jejdling ‘Fredrik Jejdling’ in Expertenprofilen nachschlagen , Executive Vice President und Head of Networks, Ericsson sagt: "5G ist gekommen, um zu bleiben. Die rapiden gesellschaftlichen Veränderungen machen schnelle Mobilfunknetze zur kritischen Infrastruktur, die unser tägliches Leben in vielfacher Weise beeinflussen wird. Die COVID-19-Pandemie hat entscheidend dazu beigetragen, die laufende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Und davon werden auch der 5G-Ausbau und die Anzahl der 5G-Vertragsabschlüsse profitieren."

Bisher größter Zuwachs von FWA

Außerdem hebt der Mobilfunkanbieter die Prognose für FWA-Verbindungen (FWA: Fixed Wireless Accees) an. Bis Ende 2026 soll es weltweit über 180 Millionen FWA-Verbindungen geben. Die aktuell höchste Wachstumsrate im Zeitraum von Februar bis Oktober 2020 findet man in Westeuropa - hier betrug der Zuwachs 93 Prozent. Ein Grund dafür ist der gestiegene Bedarf an stabilen und schnellen Breitbandnetzen in der Pandemie. Und FWA ist für Netzbetreiber oft eine schnelle und kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Festnetzen, die teilweise auch staatlich gefördert wird.
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