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"Das Internet" gibt es nicht mehr: Wie die Gesellschaft das Web sieht
13.11.2012 Eine Unterscheidung zwischen online und offline wird zunehmend unmöglich - dabei zeigt sich auch, dass es "das Internet" im Sinne einer Einheit nicht mehr gibt. Das sagt die Studie "Wer gestaltet das Internet?" des Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet . Dafür wurden Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Medien, Öffentlichem Dienst, Wissenschaft, Verbänden sowie weitere Vertreter der Zivilgesellschaft interviewt.
- Keiner ist mehr offline - Leben ohne Internet ist eine Illusion
Das Internet gewinnt in immer mehr Lebensbereichen an Bedeutung. Online- und Offline-Sphären durchdringen sich zunehmend. Es wird zunehmend schwieriger, die beiden Zustände voneinander zu unterscheiden. Digitale Gräben sind dabei vielen Akteuren vollständig egal.
- Die Verantwortung bleibt beim Nutzer hängen - keiner nimmt sie ihm ab
Eine Gesamtverantwortung für das Internet wird von den Meinungsführern strukturell weder als möglich betrachtet noch gewollt. Ihre Lösung besteht darin, die Verantwortung zu großen Teilen an den Nutzer weiter zu reichen. Unklar bleibt, wo Grenzen dieser Eigenverantwortung liegen.
- Die Macht liegt bei den Machern: Marktführende Unternehmen prägen die Verhaltensregeln
Privatwirtschaftliche Unternehmen sind Treiber aktueller Entwicklungen im Netz. Sie sind damit nicht nur Akteure, die Angebote bereitstellen. Sie sind es auch, die die Regeln bestimmen und kontinuierlich verändern.
- Das Internet gibt es nicht (mehr)
Es wird immer schwieriger, für den Verhandlungsraum Internet generell gültige Regelungen und gegenseitige Vereinbarungen zu treffen. Dies allein schon deshalb, weil bereits unter dem Begriff Internet oft ganz Unterschiedliches verstanden wird. Der Diskurs bewegt sich von einer rein technologischen Perspektive zunehmend zur Frage nach einer "digitalen Kultur". Es geht um die Definitionsmacht für zentrale Werte einer Gesellschaft.
Das Institut hatte bereits zum Jahresbeginn 2012 eine repräsentative "Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet" vorgelegt. Darin wurde untersucht, welche Motivationen und Einstellungen die in Deutschland lebenden Menschen in ihrem Verhältnis zum Internet bestimmen und welche Erwartungen sie hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz haben. 39 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen wurden in dieser Studie als "Digitale Outsider" eingestuft, die kaum oder gar keinen Anteil am Internet haben.