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Kommunen investieren mehr in die Digitalisierung
03.12.2020 Städte und Gemeinden erkennen Nachholbedarf, investieren in digitale Infrastruktur und Lösungen und planen mit steigenden Digital-Budgets für 2021.
Neun von zehn Kommunen (88 Prozent) erwarten, dass die Corona-Krise die Digitalisierung in Städten und Gemeinden vorantreiben wird. Drei Viertel (77 Prozent) sagen, dass digitale Technologien und Anwendungen in Zeiten der Pandemie stark zur Aufrechterhaltung des Amtsbetriebs beitragen. Für die Digitalisierung will die Mehrheit künftig mehr Geld bereitstellen. Gut die Hälfte (54 Prozent) plant, das Digital-Budget für 2021 zu erhöhen. Ein Drittel (34 Prozent) rechnet mit einem konstant bleibenden Budget, lediglich 1 Prozent will das Budget kürzen.
Investitionen in digitale Technologien, Prozesse und Services
Die Digitalisierung wird in den Städten und Gemeinden fast ausschließlich als Chance (96 Prozent) statt als Risiko (1 Prozent) gesehen. Zugleich zählt die Bewältigung der digitalen Transformation für jede dritte Kommune (31 Prozent) zu den aktuell größten Herausforderungen neben der Corona-Pandemie. Noch häufiger genannt werden allein die Finanzsituation (68 Prozent) und soziale Themen wie Wohnen (39 Prozent) und Kinderbetreuung (34 Prozent). Auf einer Ebene mit der Digitalisierung liegt die Demografie (32 Prozent).Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenSechs von zehn Kommunen (61 Prozent) sehen sich bei der Digitalisierung eher als Nachzügler, während sich drei von zehn eine Vorreiterrolle zuschreiben (29 Prozent). 7 Prozent geben an, den Anschluss an die Digitalisierung verpasst zu haben. Im Zuge der Corona-Pandemie hat mehr als die Hälfte (53 Prozent) in Technologie wie Hardware oder Software investiert, setzt dies gerade um oder plant dies zumindest. Auf der Agenda stehen in vielen Kommunen auch die Digitalisierung von Prozessen (44 Prozent), wie etwa elektronische Aktenführung und digitale Ratsarbeit, sowie die Digitalisierung von Diensten für Bürger und Unternehmen (35 Prozent), wie zum Beispiel Online-Anträge.
In jeder fünften Kommune ist eine Digitalstrategie kein Thema
Eine zentrale Digitalstrategie verfolgen derzeit lediglich 8 Prozent der Kommunen, 13 Prozent zumindest in einzelnen Sektoren. Die Mehrheit (56 Prozent) hat keine Digitalstrategie, entwickelt eine solche aber aktuell zentral (33 Prozent) oder sektoral (23 Prozent). Jede fünfte Kommune (20 Prozent) hat keine Digitalstrategie und erkennt darin auch kein Thema - das betrifft vor allem Kommunen mit weniger als 5.000 Einwohnern (24 Prozent).Hemmnisse bei der digitalen Transformation sehen die Kommunen vor allem in fehlenden Finanzmitteln (75 Prozent) und fehlendem Know-how (58 Prozent). In der Verwaltung mangelt es häufig an digitalen Kompetenzen. Knapp die Hälfte der Kommunen (47 Prozent) gibt an, dass nur wenige Mitarbeiter über gute Kenntnisse im Umgang mit digitalen Werkzeugen wie Videokonferenzen und Dokumentenmanagementsystem verfügen. 4 Prozent sagen sogar, dass das auf nahezu keinen Mitarbeiter zutrifft. In 20 Prozent der Kommunen hat etwa die Hälfte gute Kenntnisse, in weiteren 21 Prozent trifft das auf die meisten zu und in 6 Prozent verfügen nahezu alle Mitarbeiter über hohe Digitalkompetenz. Um die Digitalisierung voranzubringen, erhoffen sich die Kommunen von der Politik vor allem Unterstützung bei der finanziellen Ausstattung (85 Prozent) und durch einheitliche Vorgaben und Standards (76 Prozent). Vier von zehn (43 Prozent) wünschen eine fachliche Beratung. Eher weniger gefragt sind gute Praxisbeispiele (30 Prozent) und die Vernetzung von Akteuren (22 Prozent).