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Schnell im Bizz: Das wird Web 3.0

23.05.2006 Weil das Web 2.0 ganz langsam ins taktische Visier der Unternehmen rückt, ist es an der Zeit, sich zu überlegen, was nach dem Social Web kommt. Die Betaversion einer Prognose:

In der Branche wird gegenwärtig viel über 'Web 2.0‘ diskutiert. In aller Regel wird mit diesem wunderschönen Marketing-Buzzword 'Weblogs‘ gemeint - denn das ist die wichtigste, die sichtbarste und funktionierendste Web-2.0-Anwendung.

In kompetenteren Kreisen versteht man unter Web 2.0 Begriffe wie 'Nutzergenerierte Inhalte‘ und 'Social Software‘. Kampfbegriff: Aus dem 'Read-only-Web‘ werde das 'Writable Web‘. Damit ist das World Wide Web also da wieder angekommen, wo es vor dem Hijacking der Marketingabteilungen Mitte der 90er Jahre schon einmal war: Bei der Austauschplattform von Inhalten. Web 2.0 ist also die Rückkehr zu Web 0.2 - wenn auch auf einer (dialektisch) höheren Ebene.

Im Run auf das nächste große Ding vergisst man hin und wieder, dass auf jedes nächste große Ding ein übernächstes folgt. Ich habe das der Einfachheit halber 'Web 3.0‘ genannt.

Diese Zukunft des Internets wird sich in den kommenden 60 Monaten manifestieren:

Das Ende der Zielgruppe: Die Zielgruppenatomisierung setzt sich fort, die Selbstidentifikation von Nutzern mit definierbaren Gruppen schrumpft und wird immer zufälliger und sprunghafter. Die künftige Zielgruppengröße im Internet wird "1" sein.

Das Ende der Reklame: Immer mehr Nutzer wollen Beziehung statt Dialog. Klassische Reklame wird immer stärker von Vermeidungsstrategien der Konsumenten unterbunden. Behaviour-Marketing und -Sales wird klassische Einblendwerbung ablösen. Em-pfehlungssysteme und Community-Verkauf bilden den Übergang zwischen Web 2.0 und Web 3.0.

Das Ende der Produkthoheit: Das Vordringen von Preisvergleichssystemen lässt das Unterscheidungskriterium 'Preis‘ im Web verschwinden. Als neuer Produkt-USP wird sich die (standardisierte, web-basierte, vollautomatische) Individualisierung von Produkten herausbilden. Im zweiten Schritt werden Nutzer und potenzielle Käufer immer stärker schon in die Entwicklung von Standardprodukten mit einbezogen. 'Open Innovation‘ löst die Marktforschung ab.

Das Ende der Kaufhoheit: Abseits der Impulskäufe werden künftig intelligente Agenten den Kaufvorgang von der Produktsuche über den Preisvergleich bis hin zur Order ganz oder teilweise übernehmen. Die künftige Herausforderung ist, innerhalb dieser Agentensysteme mit seinen Produkten präsent zu sein. 'Agentenoptimierung‘ statt 'Suchmaschinenoptimierung‘ heißt das Dienstleistungsmodell der Zukunft.

Web 2.0 wird Marketing und Kommunikation verändern - Web 3.0 den kompletten Wertschöpfungsprozess von Produktion bis After-Sales.

Warum man wissen muss, was in den nächsten fünf Jahren kommt? Erstes Argument: Weil jede taktisch richtige Entscheidung in einem Unternehmen nur dann auch wirklich richtig ist, wenn sie zusätzlich strategisch in die richtige Richtung führt. Zweites Argument: Bis man einen größeren oder großen Tanker - Mittelständler oder Großunternehmen - strategisch auf Web-3.0-Kurs gebracht hat, werden ohnehin drei oder vier Jahre vergehen. Womit man dann gar nicht mehr so weit entfernt ist, von der ach-so-fernen Web-3.0-Zukunft.

Thema:

Executive Summary 10/2006

  • Web 3.0: Was nach Web 2.0 kommen wird. Und wie Web 3.0 den gesamten Wertschöpfungsprozeß der Zukunft verändern wird
  • In-Text-Ads: Warum auch die großen Suchmaschinen sich für diese nächste Generation des Paid Listing interessieren. Und wer damit heute schon Geld verdient
  • Handy-TV: Warum DMB zwar den Kampf der Formate um die Fußballweltmeisterschaft gewonnen hat, aber langfristig sich DVB-H durchsetzen wird
  • Branchenanalyse Textil-Einzelhandel: Warum sich die Online-Strategien einer ganzen Branche ändert. Welche Unternehmen jetzt investieren. Wer davon profitieren kann.
  • IP-TV und Tripleplay: Warum jetzt Provider in die Startlöcher für interaktives Fernsehen gehen. Und ab wann Interaktiv-Agenturen mitverdienen können.
  • Geodaten-basierte Anwendungen: Warum Geomarketing und -Services zunehmend ein Thema auch für deutsche Mittelständler wird. Welche Techniken und Anwendungen sich durchsetzen werden.
  • Produkt-Watch Bankvertising: Warum überall in der Welt Marketeer ihr Augenmerk auf einen kleinen unscheinbaren Zettel richten, der der Werbeträger der Zukunft zu werden verspricht
  • Hologramm-Frontend: Warum die Zukunft der Mensch/Maschine-Schnittstelle nicht mehr der Monitor, sondern ein dreidimensionales Objekt im Raum sein wird. Und wann damit zu rechnen ist.

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1. Teil: Newslog: Die Analysen von Mai 2006

In-Text-Ads: Wünsche von den Zeilen ablesen

Google AdSense ist nicht der Werbe-Weisheit letzter Schluss. Vor allem kleinere Online-Dienstleister entwickeln neue Nischenprodukte im Werbeumfeld. Inzwischen gewinnt das Vermarktungspotenzial von In-Text-Ads auch das Interesse großer Suchmaschinenbetreiber.

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 (Michael Poganiatz)
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