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Global Recruitment

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt im Ausland nach Fachkräften

23.02.2023 Trotz deutlicher Verschlechterung der Weltwirtschaftslage ist die Zahl der Neueinstellungen global weiter gestiegen - und hat den Trend zum Personalabbau weit übertroffen. In Deutschland wird das Modell, Arbeitskräfte global anzustellen, immer populärer - sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. Wo deutsche Unternehmen Fachkräfte rekrutieren und welche Positionen dabei am stärksten nachgefragt werden, zeigt ein aktueller HR-Report.

 (Bild: jaydeep auf Pixabay)
Bild: jaydeep auf Pixabay
Die Daten des State of Global Hiring Report, herausgegeben von der HR-Plattform Deel zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , zeigen, dass die Dynamik bei den weltweiten Neueinstellungen das ganze Jahr über anhielt, mit dreistelligen Zuwachsraten in allen Regionen: Von allen 2022 geschlossenen Verträgen entfielen 89 Prozent auf Arbeitskräfte, die remote arbeiten. Im globalen Vergleich haben Unternehmen aus der APAC-Region (Asien-Pazifik) weltweit am meisten eingestellt; LATAM (Lateinamerika) ist die beliebteste Region für Einstellungen. Zudem verdrängte Bangalore San Francisco aus den Top 5 der beliebtesten Städte für Remote-Arbeitskräfte.

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt im Ausland nach Fachkräften

Unter deutschen Unternehmen sind die beliebtesten Länder, gemessen an der Zahl der Arbeitskräfte, die in diesen Ländern für sie tätig sind, Spanien, Großbritannien und die USA. Mit rund 254 Prozent erwies sich allerdings der Zuwachs an ukrainischen Arbeitskräften bis zum Jahresende im letzten Jahr prozentual am größten.

Zum Vergleich: Die Einstellungsquote von Arbeitskräften in Großbritannien ist um "nur" 110 Prozent gestiegen. Die Zuwachsraten bei Arbeitskräften in Spanien und den USA liegen bei 97,7 und 191,9 Prozent. Dennoch steht Deutschland, gemessen an der Zahl global angestellter Arbeitskräfte, im europäischen Vergleich nur an zweiter Stelle - vor Frankreich, aber hinter Großbritannien.

Rückschlüsse auf die Anzahl deutscher Unternehmen, die global Arbeitskräfte einstellen, lässt dies aber nur bedingt zu. Zwar sind auch hier Spanien und Großbritannien jene Länder, in denen deutsche Unternehmen am häufigsten Personal beschäftigen, allerdings rangiert in dieser Hinsicht Indien noch vor den USA. Die Zuwachsraten belaufen sich hier auf 127,5 Prozent für Spanien, 100 Prozent Großbritannien und 91,3 Prozent für Indien. Es werden also insgesamt nicht nur mehr globale Arbeitskräfte eingestellt, sondern immer mehr deutsche Unternehmen greifen auch auf Arbeitskräfte mit Sitz im Ausland zurück.

Aus dem Report geht zudem hervor, wo der Bedarf an Fachkräften bei deutschen Unternehmen am größten ist, denn es werden vor allem Softwareingenieure und -entwickler eingestellt. Branchenweit stiegen die Einstellungen im IT-Bereich um fast 21 Prozent, in den Bereichen Software um 14 und Internet um 13 Prozent.

Zahl deutscher Arbeitskräfte in ausländischen Unternehmen verdoppelt sich

Arbeitskräfte mit Sitz in Deutschland sind wiederum am häufigsten bei Unternehmen mit Sitz in den USA beschäftigt, danach folgen britische und kanadische Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Einstellungen für US-amerikanische und britische Unternehmen mehr als verdoppelt, für kanadische Unternehmen sogar verdreifacht. Die gefragtesten Positionen unter deutschen Arbeitskräften sind ebenfalls Softwareingenieure und -entwickler. Die Zahl der Neueinstellungen hat sich hier mehr als verdoppelt/verdreifacht. Die Top-3 deutschen Städte für Arbeitskräfte, die remote arbeiten, sind Berlin, Hamburg und München.

Überdurchschnittlich viele Entlassungen von deutschen Arbeitskräften

Weltweit ist die Zahl der Entlassungen von Arbeitnehmern im Jahr 2022 um 107 Prozent gestiegen. Im Januar 2022 machten die Entlassungen 28 Prozent aller beendeten Verträge aus. Im Dezember stieg die Zahl auf 42 Prozent an. Software-, Produkt- und Marketingpositionen verzeichneten im Jahr 2022 den größten prozentualen Anstieg der Entlassungen.

Diese Entwicklung lässt sich anhand des Reports nicht nur global nachvollziehen, sondern deckt sich auch mit den Daten für Deutschland. Deutschland liegt in dieser Hinsicht mit 120 Prozent sogar über dem globalen Durchschnitt. Auch hier sind es besonders Softwareingenieure und -entwickler, die von Entlassungen betroffen waren - dies gilt sowohl für global Beschäftige als auch für global beschäftigende Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Die Höhe der Entlassungen hat sich hier verdoppelt, im Falle von Backend-Entwicklern sogar verdreifacht.
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