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Führungskultur: Mehr als 70 Prozent der Vorgesetzten sind männlich
08.12.2016 Wie bewerten Mitarbeiter ihre Chefs und was erwarten sie in Zeiten von Arbeit 4.0 eigentlich von ihren Führungskräften? In einer repräsentativen Umfrage hat das Business-Netzwerk Xing diesen und weiteren Fragen zur Führungskultur auf den Zahn gefühlt. Zentrales Ergebnis: Kulturwandel hin zu flachen Hierarchien und mehr Eigenverantwortung zeichnen sich ab, aber die Führung in deutschen Unternehmen ist nach wie vor stark männlich geprägt.
Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich vom Vorgesetzten wertgeschätzt
Worauf kommt es Arbeitnehmern vor allen Dingen bei ihren Personalverantwortlichen an? Die Antwort ist eindeutig. Rund jeder zweite Beschäftigte (49,1 Prozent) wünscht sich zu aller erst Wertschätzung vom Chef. Unter die "Top 3" schaffen es auch Führungskompetenz (39 Prozent) und die Fähigkeit, die Mitarbeiter zu motivieren und mitzunehmen (30 Prozent). Gefragt nach der tatsächlich erfahrenen Wertschätzung durch den direkten Vorgesetzten bescheinigen mehr als die Hälfte (56,1 Prozent) der Befragten, dass sie eine entsprechende Aufmerksamkeit und Würdigung ihrer Person und Leistung erfahren. Eine positive Entwicklung: Denn dieser Wert ist im Laufe des letzten Jahres im Vergleich zur letzten repräsentativen XING Erhebung aus dem April 2015 (Kompass Neue Arbeitswelt) um fast vier Prozent von 52,3 Prozent angestiegen.Allerdings nimmt die positive Bewertung mit der Größe des Unternehmens drastisch ab. Bei Konzernen mit mehr als 50.000 Mitarbeitern vergibt nicht einmal mehr jeder fünfte Befragte (18,3 Prozent) die Bestnote für Wertschätzung an ihren jeweiligen Personalverantwortlichen. Weibliche Vorgesetzte lassen ihren Mitarbeitern laut den Umfrageergebnissen eine höhere Wertschätzung zu Teil werden. 25,6 Prozent der weiblichen Chefs erhalten die Bestnote in dieser Kategorie, während nur 22,6 Prozent der männlichen Chefs diese erreichen.
Fast Dreiviertel der deutschen Vorgesetzten agieren auf Augenhöhe mit Mitarbeitern
Mit dem Versprechen der flachen Hierarchie schmücken sich viele Unternehmen gerne. Doch wie schaut es hinter den Kulissen aus? Immerhin: Sieben von zehn Befragten (72,4 Prozent) geben zu Protokoll, dass ihnen die direkten Vorgesetzten kollegial auf Augenhöhe begegnen. Mehr als jeder vierte befragte Arbeitnehmer (27,6 Prozent) gibt hingegen an, dass der Chef Wert auf einen deutlichen Abstand zu seinen Mitarbeitern setzt. Weibliche Vorgesetzte zeigen sich dabei nahbarer als ihre männlichen Pendants. Ihnen wird von fast Dreiviertel (74 Prozent) der Arbeitnehmer ein kollegiales Auftreten bescheinigt, während nur 71,7 Prozent der männlichen Chefs auf ihre Mitarbeiter zugehen.Dabei legen viele Arbeitnehmer Wert auf flache Hierarchien, da sie mehr Einflussmöglichkeiten für den Einzelnen ermöglichen. So bevorzugen nahezu Zweidrittel (64,9 Prozent) der Befragten diese Organisationsform in ihrem Arbeitsalltag. Mehr als jeder vierte Angestellte (27,6 Prozent) geht gar einen Schritt weiter und plädiert für eine vollständig basisdemokratische Philosophie, in der sämtliche Entscheidungen im Team gefällt werden. Nur 7,4 Prozent der Angestellten wünschen sich deutliche Hierarchien zurück.