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Oculus VR-Brillen: Datenschützer erzwingen Verkaufsstopp
04.09.2020 Weil Oculus-Brillen nur noch mit einem Facebook-Account in Betrieb genommen werden können, werden diese seit Dienstag nicht mehr offiziell verkauft. Lediglich Lagerbestände sind noch im Handel erhältlich.
Dieses Vorgehen hat den Hamburger Datenschützer Johannes Caspar auf den Plan gerufen. Er sieht - wie in der Vergangenheit schon beim Datenaustausch zwischen Facebook und WhatsApp - die Privatsphäre der Nutzer verletzt. Caspar bezeichnete die Koppelung der Accounts als "äußerst problematisch" und verwies auf die europäische Datenschutz-Grundverordnung.
Schnelle Entscheidung nicht zu erwarten
Da Facebook die Europageschäfte nicht aus Deutschland, sondern aus Irland steuert, sind letztlich die dortigen Behörden zuständig, die nun einen Entscheidungsentwurf vorlegen müssen. Caspar erwartet keine schnelle Reaktion: "Da in den letzten beiden Jahren zur Thematik der Weitergabe der Daten zwischen WhatsApp und Facebook kein solcher Entscheidungsvorschlag vorgelegt wurde, habe ich wenig Zuversicht, dass es hier zu einer zügigen Lösung kommt", sagte er gegenüber der "Welt".Facebook will Oculus tiefer in sein Social-Network integrieren
Bisher mussten die Oculus-Profile nicht mit Facebook-Accounts verknüpft werden. Vor zwei Wochen hatte das Unternehmen dann angekündigt, dass sich jeder Neukunde zur Inbetriebnahme mit einem Facebook-Account anmelden muss. Bestehende Nutzer haben dagegen Zeit bis zum 1. Januar 2023, ihre Oculus- und Facebook-Konten zusammenzuführen. Eigenen Angaben zufolge, will Facebook die Account-Informationen nutzen, um neue und verbesserte Funktionen wie Chats und Events nutzen zu können.Von dem Verkaufsstopp sind eventuelle Restbestände in Geschäften nicht betroffen. Auch Geschäftskunden können weiterhin die VR-Brillen erwerben.