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Stimmung im deutschen B2B-Versandhandel: Skepsis trotz steigender Umsätze
15.02.2012 Der deutsche B2B-Online- und -Versandhandel vermeldet steigende Umsätze und zeigt sich optimistisch: 55,0 Prozent der befragten Unternehmen vergeben bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage die Note "gut" oder "sehr gut". 2010 waren es bereits noch 47,2 Prozent. Hinsichtlich der Geschäftserwartungen für das Jahr 2012 steigt jedoch die Zahl der Pessimisten in der Branche. Dies ist das Ergebnis der B2B-Studie-Versandhandel des Jahres 2011 des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (bvh) und der Creditreform Wirtschaftsforschung .
Zusätzlicher Umsatz im B2B-Versandandel
Gut die Hälfte der Unternehmen (56,0 Prozent) berichtet von Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der B2B-Versandhändler, die ein Umsatzminus hinnehmen mussten, lag bei 19,0 Prozent. 45,6 Prozent der befragten Versandunternehmen konnten ihren Gewinn ausweiten.
Zusätzlicher Personalbedarf im B2B-Versandandel
Dank der stetig positiven Geschäftslage bestand 2011 bei den B2B-Versendern auch zusätzlicher Personalbedarf: 40,8 Prozent der Unternehmen beschäftigten heute mehr Mitarbeiter als noch vor einem Jahr (Vorjahr: 36,0 Prozent). Weitere Einstellungen sind bei jedem fünften Unternehmen (20,8 Prozent) geplant.
Zusätzliche Auftragseingänge im B2B-Versandandel
Die Auftragseingänge bei den Unternehmen sind 2011 wieder gestiegen: 48,7 Prozent der B2B-Versandhändler konnten 2011
einen Zuwachs beim Auftragseingang verbuchen. Dennoch haben sich auch für jedes sechste Unternehmen die Auftragseingänge rückläufig entwickelt (16,8 Prozent).
Zusätzliche Social-Media-Aktivitäten im B2B-Versandandel
Weiterhin haben viele B2B-Händler innerhalb des vergangenen Jahres das Networking im Bereich Social Media ausgebaut. Hatte im Jahr 2010 noch jedes fünfte B2B-Unternehmen (19,2 Prozent) ein Facebook-, Xing- oder Twitter-Profil uso ist es mittlerweile jedes zweite Unternehmen (50,8 Prozent).
Zusätzliche Skepsis im B2B-Versandandel
Aufgrund der aktuellen konjunkturellen Abkühlung seien die B2B-Versender etwas skeptischer als noch im Vorjahr, was die Auftragslage im kommenden halben Jahr angehe, so Dr. Carsten Uthoff , Vorstand der Creditreform AG. Dennoch erwartet noch etwa ein Drittel (29,3 Prozent) eine weiterhin steigende Auftragslage. 56 Prozent der Händler gehen von einer stabilen und gleichbleibenden Situation aus.
Die Stimmungslage ist hinsichtlich der Geschäftserwartungen leicht getrübt. Der Anteil der Optimisten hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 52,0 Prozent verringert. Derzeit rechnen 41,2 Prozent der befragten B2B-Versandhändler mit einer guten oder sogar sehr guten Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Fast die Hälfte der Befragten (46,2 Prozent) erwartet einen zumindest zufriedenstellenden Geschäftsverlauf (2010: 40,8 Prozent). Der Anteil der Versender, die die Geschäftserwartungen pessimistisch beurteilen ist von 0,8 auf 3,4 Prozent angestiegen.
"Mittlerweile ist ein Status erreicht, der das Einkaufen im Interaktiven Handel genauso selbstverständlich macht, wie den Einkauf im stationären Geschäft", beurteilt Christoph Wenk-Fischer , Hauptgeschäftsführer des bvh die Lage.
Für die Studie erteilten 120 B2B-Versender Auskunft zu ihrer aktuellen Wirtschaftslage, den Geschäftsaussichten und ihren Finanzierungsbedingungen.