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Jobs in Start-ups: Alle Großstädte legen zu, nur Berlin nicht
08.09.2016 Berlin ist Deutschlands Start-up-Hauptstadt. Doch wie lange noch? Könnte Berlin in Zukunft seine Krone als Start-up-Königin an München oder Frankfurt verlieren? Dieser Frage ist Joblift , eine Metasuchmaschine für Stellenanzeigen, für den Fintech Insider nachgegangen und hat untersucht, in welcher Stadt die meisten Jobs von Start-ups ausgeschrieben werden. Der Start-up-Radar kommt vor allem bezüglich der Wachstumsraten zu einem überraschenden Ergebnis:
Berlin liegt damit unangefochten vorne, was laut Lukas Erlebach , Geschäftsführer von Joblift, einen entscheidenden Vorteil mit sich bringt: ""Man kann sich hier viel leichter innerhalb der Start-up-Szene vernetzen und der Pool qualifizierter - vor allem internationaler - Talente ist größer."
Berlin: Die einzige Stadt mit negativem Vorzeichen
Schaut man dagegen auf den Trend der Stellenanzeigen, so landet Berlin überraschend auf dem letzten Platz. In der Hauptstadt hat die Zahl der Jobangebote in den letzten zwölf Monaten um 1,14 Prozent abgenommen (Juli 2015 bis Juli 2016). Berlin ist damit der einzige Start-up-Hub, bei dem die Start-up-Stellenanzeigen rückläufig sind. In Hamburg sind 1,7 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben worden, in Düsseldorf ist es ein Plus von 3,3 Prozent. Noch dynamischer ist der Markt in München (+ 4 Prozent), Frankfurt (+ 4,2 Prozent) und Köln (+ 7,2 Prozent). Dass Frankfurt immer mehr Start-ups anzieht, liegt auch am boomenden Fintech-Markt.Doch bis der Trend der Dezentralisierung messbare Ergebnisse zeigt, dürfte es noch dauern. Zurzeit gibt es in Berlin das Vierfache an Start-up-Jobs im Vergleich zum zweitplatzierten München. Sollte Berlins Stellenmarkt jedes Jahr weiter um ein Prozent nachgeben und Münchens weiter um 4 Prozent wachsen, dann läge das Verhältnis in 13 Jahren immer noch bei zwei zu eins. Bei diesem Tempo müsste sich Berlin vorerst keine Sorgen um seine Vormachtstellung machen.