Anmelden und live dabei sein
Anmelden und live dabei sein
Arbeitslosigkeit in der Werbebranche ist 2020 drastisch gestiegen
26.02.2021 Bitterer Rekord: Im Coronajahr 2020 sind die Jobangebote in Marketing und Werbung laut ZAW-Statistik um 35 Prozent gesunken. Gleichzeitig steigt die Zahl der Arbeitssuchenden auf ein historisches Hoch.



Arbeitslosenzahlen steigen auf Rekordzahl
Laut der Bundesagentur für Arbeit


Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werden"Werbebudgets und Beschäftigungssituation können sich 2021 rasch steigern bzw. erholen, die Monate ohne Lockdown und hier vor allem der Sommer 2020 haben die raschen und flexiblen Reaktionen der Werbebranche gezeigt", kommentiert ZAW-Präsident Andreas F. Schubert

Alle Berufsgruppen betroffen
Laut der ZAW-Analyse weist nur der Monat Dezember 2020 mit einen Plus von 24 Prozent ein positives Stellenergebnis aus, "ehe der erneute Lockdown den kleinen Stellenaufschwung absehbar wieder abwürgte", so der Verband. Betroffen sind alle Berufsgruppen und - bis auf Content-Experten (-2 Prozent), Fachleute für Marketing und Werbung (-4 Prozent) und Back Office (-8 Prozent) - zweistellig in den roten Zahlen.
Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenDer Nachfragerückgang trifft klassische Agentur- und Medienberufe wie Art-Direktoren (-56 Prozent) und Grafiker (-53 Prozent) bzw. Mediaexperten (-36 Prozent) ebenso wie die digitalen Berufe (IT-Experten: -34 Prozent). Der Anteil der Agenturen an den Stellenofferten der Werbung sank um acht Prozentpunkte auf 49 Prozent, der Anteil der Medien ging um zwei Prozentpunkte auf 11 Prozent zurück, dagegen stieg der Anteil der werbenden Unternehmen um neun Prozentpunkte auf 40.

Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werden"Das Bild in den Agenturen fällt momentan sehr heterogen aus", erklärt Ralf Nöcker

Besonders betroffen sind auch die Werbeartikel-Hersteller und die Kinobranche. 2019 noch verzeichnete die Werbeartikelbranche einen Umsatzrekord von 3,65 Mrd. Euro. Doch 2020 wurden Messen, Tagungen, Events und Außendienstbesuche erheblich reduziert. "Die Corona-Krise hat die Werbeartikel-Wirtschaft mit voller Wucht getroffen", erklärt GWW-Präsident Frank Dangmann

Auch die Kinos fiebern dem Ende des Lockdowns entgegen: "Die Gesamtbesucherzahlen im Kino lagen in 2020 Corona-Pandemie bedingt weit unter denen des Vorjahres", meldet der Verband FDW Werbung im Kino


Um den Arbeitsmarkt wieder anzukurbeln, fordern die Verbände der Werbebranche von der Politik weniger Regulierung und einen Verzicht auf weitere Werbebeschränkungen. Bei der Digitalpolitik beklagt der ZAW zudem "eine Lähmung der großen Koalition", die wichtige Rahmenbedingungen für die Finanzierung von digitalen Angeboten nicht proaktiv einfordere. "Der Beitrag Deutschlands für eine ausbalancierte E-Privacy-Verordnung war sehr, sehr schmal. Wir hoffen wenigstens darauf, dass sich die Bundesregierung bei der überragend wichtigen Debatte um eine effektive europäische Wettbewerbsordnung für Digitalmärkte deutlich einsetzt. Der Digital Markets Act muss gerade für digitale Werbemärkte funktionieren", erklärt ZAW-Präsident Andreas F. Schubert.