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Fünf ECommerce-Trends, bei denen KI wirklich hilft
05.02.2019 Derzeit befindet sich Künstliche Intelligenz auf dem Höhepunkt des Hypecycles: Maschinen wird fast alles zugetraut, die Erwartungen sind teils stark überzogen. Nur in manchen Fällen wird KI das Geschäft von Onlnehändlern wirklich beeinflussen. Ein Branchenkenner nennt fünf realistische Anwendungsbereiche.
Trend 1: Chatbots - Kundenservice mit Persönlichkeit
Chatbots sind pausenlos im Einsatz und sorgen dafür, dass Kundenanfragen zuverlässig beantwortet werden. Sie reagieren unverzüglich auf Kundenanfragen und unterstützen die Kaufentscheidung aktiv. Außerdem verstehen sie live geführte Gespräche und geben persönliches Feedback, um das Kauferlebnis zu verbessern. Sie helfen dem Kunden, das richtige Produkt zu finden und geben Anregungen und Vorschläge für Zusatzkäufe. Als KI-Tools sind Chatbots lernfähig. Sie stimmen ihr Verhalten auf die Kundenerwartungen ab und sammeln automatisiert Informationen über Kundenverhalten und -vorlieben - eine gute Grundlage, um Kunden zu begeistern und langfristig zu binden.
Trend 2: Bilder als smarte Helfer beim Online-Shopping nutzen
Die Produktsuche mithilfe von Bildern schafft Orientierung. Beispielsweise können Kunden Fotos im Online-Shop hochladen. Per automatischer Bilderkennung werden dann Angebote mit ähnlichen Produktbildern zum Bestellen vorgeschlagen. Alternativ können Kunden auch die URL eines Bildes in die Suche eingeben und erhalten Produktempfehlungen mit ähnlichen Bildern. Technologien wie diese sollen den Einkauf vereinfachen. Gleichzeitig liefert jedes Bild, das Nutzer auswählen, wertvolle Daten für den Shop-Betreiber. Die KI-basierten Tools erhalten so Informationen über die Vorlieben der Nutzer, die sich gezielt für den Ausbau und die Festigung der Kundenbeziehung einsetzen lassen.
Trend 3: Multi-Channel Shopping
Wer nur einen oder wenige Kanäle bespielt, ist im ungünstigsten Fall beim entscheidenden Kauf-Impuls des Kunden nicht dabei. Online zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, basiert darauf, die optimalen Channels für den eigenen Shop zu finden. Parallel muss das Such- und Kaufverhalten der Kunden ständig analysiert werden. Das übernehmen intelligente Tools, die darauf aufbauend in unterschiedlichen Kanälen automatisiert mittels künstlicher Intelligenz Kaufanreize ausspielen. Außerdem nimmt die Bedeutung von Social Media im Online-Shopping zu - bis hin zur Möglichkeit, direkt in den sozialen Medien einzukaufen. SnapChat bietet mit "Shop & Cop" bereits eine Kaufoption, ohne die App zu verlassen. Bei Instagram können User mit "Shopping in Stories" Artikel direkt kaufen, die in Posts gezeigt werden. Für Händler lohnt es sich, in diesem Segment so früh wie möglich mitzuspielen.
Trend 4: Bessere Sichtbarkeit durch dynamisches Repricing
Für ECommerce-Händler ist es zentral, in den Google-Suchergebnissen ihrer Kunden ganz oben zu erscheinen. Ein wichtiges Kriterium des Google-Algorithmus ist der Preis. Daher müssen die Preise kontinuierlich mit dem Wettbewerb verglichen und bei Bedarf angepasst werden. Das Mittel: dynamisches Repricing. Hierbei durchsuchen intelligente Programme das Internet nach gleichen oder ähnlichen Produkten und passen Ihre Preise innerhalb von Sekunden und automatisiert an den Wettbewerb und an die aktuelle Nachfrage an. Die zeitsparenden und lernfähigen Tools werten riesige Datenmengen aus und leiten daraus belastbare Prognosen ab.
Trend 5: Gute Customer Experience durch transparente Kommunikation
Kunden wollen souveräne Entscheidungen treffen. Das betrifft auch die Lieferoptionen. Ob Express-Lieferung, Pick-Up-Lösung, die klassische Zustellung nach Hause oder die Wahl zwischen verschiedenen Versanddienstleistern - Online-Händler sind gut beraten, ihren Kunden die für sie komfortabelste Art der Lieferung zu bieten. Das umfasst immer öfter auch moderne Konzepte wie Kofferraumzustellung oder In-Home-Delivery. Hinzu kommt das Bedürfnis, über den Verbleib des Pakets auf dem Laufenden zu sein. 80 Prozent der Online-Shopper nutzen die Sendungsverfolgung. Wer beim Tracking die Kommunikation mit dem Kunden beispielsweise via E-Mail proaktiv gestaltet und sie nicht an Versanddienstleister weiterleitet, stärkt die Kundenbindung.