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Internetnutzer vertrauen bei der Wahlentscheidung eher Print- als Online-Medien

05.09.2013 Deutsche Internetnutzer sind politischer als die Gesamtbevölkerung - aber in Sachen Politik wenden sie sich ebenfalls eher vom Web ab, so eine jetzt veröffentlichte Studie.

Über 80 Prozent der deutschen Internetnutzer wollen 2013 wählen gehen, so eine repräsentative Studie des Online-Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß Consulting zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser im Auftrag der Internet World Messe unter mehr als 1.000 deutschen Internetnutzern.

Als gänzlich ungeeigneten Informationsweg sehen Internetnutzer dabei Twitter-Nachrichten von Parteien bzw. Politikern an: Mit 45 Prozent Ablehnern landen diese auf dem letzten Platz des Rankings, gefolgt von Facebook-Profilen (40,1 Prozent), Blogs (28,8 Prozent) und Webseiten von Parteien/Politikern (18,3 Prozent). Gerade die unentschlossenen Wähler, die sich noch nicht für eine Partei entschieden haben, sind über diese Onlinekanäle schwer zu erreichen. So gaben nur 12 Prozent der Unentschlossenen an, sich über Websites von Parteien bzw. Politikern über die anstehende Bundestagswahl zu informieren. Bei der Wählergruppe der Entschlossenen ist es immerhin knapp ein Viertel (24,6 Prozent).

Größtes Vertrauen schenken die Internetnutzer tatsächlich den klassischen Printmedien. Zeitungen, Zeitschriften und Magazine kursieren im Ranking der Politik-Informationsquellen auf Platz eins (27,8 Prozent), gefolgt von TV (25,8 Prozent). Auf Rang drei platziert ist das persönliche Umfeld wie Bekannte, Freunde und Verwandte (18,1 Prozent), das die persönliche Meinung für die Wahlentscheidung bildet.

Die Rolle von Facebook bei der Bundestagswahl
Etwa jeder 10. Internetnutzer besucht Facebook-Profile von Parteien bzw. Politikern, um sich über die Bundestagswahl zu informieren. Wer Facebook als Informationskanal schätzt, bewertet vor allem die Informationstiefe positiv. Insbesondere die Politikinteressierten sehen darin klare Vorteile: 52,3 Prozent sind der Meinung, dass ein Facebook-Auftritt die Online-Kompetenz eines Politikers unterstreicht. 42,4 Prozent bewerten es positiv, Parteien bzw. Politiker in dem sozialen Netzwerk weiterempfehlen zu können. Die politikinteressierten Facebook-Kritiker hingegen sagen aus, dass Facebook keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung habe (48,1 Prozent) und bewerten die dort angebotenen Informationen als unzureichend (41,0 Prozent).

Internetnutzer sind engagierte Wähler
Die Mehrheit der Internetnutzer in Deutschland will am 22. September zur Wahl gehen: 50 Prozent haben sich bereits für eine Partei entschieden, knapp ein Drittel hat die Absicht, zur Wahl zu gehen, hat aber noch keine klare Parteipräferenz. Vor allem die Nutzer in den Neuen Bundesländern haben im Vergleich zu den anderen Regionen in Deutschland noch keine ausgeprägten Parteipräferenzen. Lediglich 44 Prozent wissen bereits, wo sie ihr Kreuz auf dem Wahlzettel setzen werden. Im Osten des Landes ist auch der Anteil derer, die noch nicht wissen, ob sie überhaupt zur Wahl gehen werden, mit über 17 Prozent am höchsten und liegt damit 5 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt.
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