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Medien-Analyse zu Wahl: Schwarz-gelbe Politiker liegen in Online-Artikeln vorn
10.09.2013 Spitzenpolitiker der aktuellen schwarz-gelben Regierungskoalition haben in der Online-Berichterstattung des vergangenen Jahres eine absolute Mehrheit. 52 Prozent der Politiker, die in Presseartikeln im Internet erwähnt werden, gehören der CDU, der CSU oder der FDP an. Dies ist eines der Ergebnisse einer Medienanalyse des Berliner Datenspezialisten Neofonie .
In der Berichterstattung der großen deutschen Verlags- und Mediengruppen gibt es keine großen Unterschiede, so zeigt die Studie. Deutliche Abweichungen gibt es vor allem bei kleineren oder zielgruppenspezifischen Publikationen. So liegt der Anteil der Nennungen von Linken-Politikern im Online-Auftritt von "Neues Deutschland" mit 34 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Auffällig auch die "Ärztezeitung", die mit 43 Prozent besonders häufig über Politiker der FDP berichtet.
Die Online-Berichterstattung wurde außerdem daraufhin ausgewertet, ob sie eine Person oder Partei eher positiv oder negativ bewerten ("Opinion Mining"). Die Analyse zeigt, dass die Berichterstattung grundsätzlich ausgewogen ist. Bei den Leitmedien besteht allgemein eine leicht negative Tendenz für alle Parteien. Einen deutlichen Ausreißer nach unten macht die NPD. Mit einer weiteren Form der Sprachanalyse wurde untersucht, ob die Artikel eher subjektiv im Sinne eines Kommentars oder objektiv als Faktenmeldung geschrieben worden sind ("Subjectivity Detection"). Hier zeigt sich unter anderem, dass über die Piraten überdurchschnittlich oft in subjektiven Artikeln berichtet wurde.
Für die Analyse wurden 18 Millionen Online-Artikel deutschsprachiger Medien der letzten zwölf Monate mit Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung ausgewertet.