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Arbeiten unter Corona

Stimmungslage in der Krise: Burnout-Gefahr wächst unter Arbeitnehmern

18.06.2020 Die ersten Arbeitnehmer kehren in Deutschland wieder in ihre Büros zurück. Viele bleiben vorerst im Homeoffice, manche vielleicht noch lange. Jetzt zeigen sich die Belastungen der letzten Monate: Isolation und Überforderung.

 (Bild: DAK-Gesundheit)
Bild: DAK-Gesundheit
Der größte Negativ-Trend der letzten Monate: Burnout. Zwischen März und April haben sich Antworten der Arbeitnehmer, die um das Thema Burnout kreisen, verdoppelt. Zum wachsenden Stress kommen in Zeiten von Covid-19 noch Isolation und mehr Aufgaben hinzu, die Arbeitnehmer jonglieren müssen - etwa die Herausforderung, Haushalt, Familie und Arbeit wortwörtlich unter ein Dach zu bekommen.

Glint zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , ein Anbieter von Plattformlösungen im Personalwesen, hat weltweit Umfragen von insgesamt mehr als 700.000 Arbeitnehmern ausgewertet, beginnend am 18. März und durch die letzten drei Krisenmonate andauernd. Ziel war es, eine akkurate Stimmungslage der Mitarbeiter zu erhalten und ihr Wohlbefinden zu ermitteln.

Arbeitnehmer, die Probleme mit ihrer Work-Life-Balance hatten, zeigten mehr als vier Mal so oft Anzeichen von Burnout. Wer angab, unter hoher Arbeitslast zu leiden, war mehr als doppelt so anfällig für Burnout-Indikatoren. Jeder fünfte Arbeitnehmer fühlt sich isoliert und wünscht sich mehr Unterstützung von seinem Arbeitgeber.

Burnout ist keine Krankheit, sondern eine Sammlung von Symptomen. Im Kern können dabei Faktoren wie Überlastung, Isolation und zu hohe Ansprüche langfristig zu Arbeitsausfall und psychischer wie physischer Krankheit führen. Wer Anzeichen für Burnout rechtzeitig erkennt, hat allerdings gute Chancen, gegenzusteuern.

Was Arbeitnehmer brauchen

In Zeiten der Krise brauchen Menschen zunächst das, was sie sonst auch nötig haben: Anerkennung und das Vertrauen, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist, dass sie einen festen Platz im Team haben, dazugehören und dass ihre Aufgaben klar sind.

In einer Krise kommt das Bedürfnis hinzu, schnelle, genaue und ehrliche Informationen zu erhalten: Was passiert im Unternehmen? Wie bin ich davon betroffen? Ebenso wichtig ist das Bedürfnis, die Kontrolle zu behalten. Vor allem in einer Krise, in der nicht klar ist, welche Regeln nächste Woche gelten, wollen Arbeitnehmer, dass ihre Sorgen gehört und verstanden werden - und sie wollen so viel Kontrolle haben wie möglich, um sich gegen Unsicherheiten zu wappnen.

Was Führungskräfte tun können

Arbeitgeber und Führungskräfte können die genannten Bedürfnisse bedienen, indem sie zunächst immer den Finger am Puls des Unternehmens haben: Wie ist die Stimmung zurzeit? Wo liegen Anomalien vor? Gibt es lokale Besonderheiten im Unternehmen, die man angehen kann?

Mit diesen Informationen können Führungskräfte gezielt ehrliche, direkte Gespräche führen und sich nach dem Wohlbefinden, den Sorgen und Herausforderungen ihrer Mitarbeiter erkundigen. Gemeinsam können sie hohe Workloads erkennen und besser verteilen, sowie Mitarbeiter aus der Isolation befreien - etwa mit gemeinsamen Events oder Aktivitäten.
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