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ITK-Branche ist nach Corona-Schock weiter auf Wachstumskurs
14.01.2021 Steigende ITK-Umsätze und 20.000 neue Jobs: Die Stimmung in der Digitalbranche bessert sich deutlich.
Schon Ende 2020 habe sich das Geschäftsklima positiv entwickelt. Mit 19,7 Punkten kletterte der Bitkom-ifo-Digitalindex im Dezember auf den höchsten Stand seit Februar 2020. "Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in vielen Bereichen beschleunigt. Wirtschaft, Staat und Verbraucher investieren in digitale Technologien, auch zwischenzeitlich aufgeschobene Investitionen werden jetzt nachgeholt", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg . "Die Bitkom-Branche ist bislang gut durch die Krise gekommen. Für 2021 stehen die Zeichen wieder auf Wachstum." Unter dem Eindruck der Corona-Krise waren die Umsätze 2020 leicht gesunken. Der ITK-Markt ging um 0,6 Prozent auf 169,8 Milliarden Euro zurück, was vor allem am schwächeren Geschäft mit IT-Dienstleistungen und Software lag.
IT-Hardware ist größter Umsatztreiber
Die Umsätze in der Informationstechnik steigen nach Bitkom-Berechnungen 2021 um 4,2 Prozent auf 98,6 Milliarden Euro - die Bedeutung als größtes Branchensegment kann der Bereich damit ausbauen. Am stärksten wächst die IT-Hardware (Computer, Server und Peripheriegeräte) mit einem Plus von 8,6 Prozent auf 31,6 Milliarden Euro. Auch der Markt für Software wächst wieder - mit plus 4,1 Prozent auf 27,0 Milliarden Euro stärker als der Branchendurchschnitt. Das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, dreht mit 1,1 Prozent wieder ins Plus und steigt auf 40,0 Milliarden Euro. "Während IT-Hardware ganz oben auf der Einkaufsliste steht, verstetigt sich mit dem kräftig wachsenden Cloud-Geschäft ein weiterer Trend in der Informationstechnik. Es heißt zunehmend: mieten statt kaufen. Infrastructure-as-a-Service, also das Geschäft mit gemieteten Servern, Netzwerk- und Speicherkapazitäten, verzeichnete zuletzt jährliche Wachstumsraten von bis zu 40 Prozent und ist mittlerweile ein Milliardenmarkt", fasst Berg die Entwicklung zusammen.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenMehr Investitionen in Glasfaser und 5G
Die Telekommunikation verzeichnet voraussichtlich ein moderates Wachstum: 2021 soll der Markt nach zwei Jahren der Konsolidierung um 1,0 Prozent auf 67,4 Milliarden Euro zulegen. Mit Telekommunikationsdiensten werden nach Bitkom-Berechnungen 48,7 Milliarden Euro umgesetzt (plus 0,3 Prozent). Das Geschäft mit Endgeräten wächst auf 11,6 Milliarden Euro (plus 2,8 Prozent). Die Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur steigen deutlich um 3,2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. "Die Netzbetreiber investieren massiv in die Zukunft von Festnetz und Mobilfunk. Der Ausbau von Glasfaser und des neuen 5G-Mobilfunkstandards sind ein wichtiger Beitrag, um den kontinuierlich steigenden Anforderungen an Geschwindigkeit und Verfügbarkeit der Netze gerecht zu werden. Die Refinanzierung bleibt angesichts nur geringer Umsatzzuwächse aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks eine große Herausforderung für die Telekommunikationsunternehmen", sagt Berg.Unterhaltungselektronik bleibt in den roten Zahlen
Laut Bitkom-Prognose fallen die Umsätze 2021 der Unterhaltungselektronik im vierten Jahr in Folge, wenn auch weniger stark als zuletzt. Dieser kleinste ITK-Teilmarkt schrumpft voraussichtlich um 2,0 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Berg: "Consumer Electronics sind trotz des Corona-bedingten Booms einzelner Bereiche weiterhin stark unter Druck. Die Corona-Sonderkonjunktur für Spielekonsolen, Wearables und Headsets kann den Abwärtstrend nicht aufhalten. Die gute Nachricht ist: Die Rückgänge verlangsamen sich."Fachkräftemangel bleibt Problem
2021 werden voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs geschaffen, nachdem die Zahl der Arbeitsplätze im vergangenen Jahr geringfügig um 8.000 auf 1,2 Millionen zurückgegangen war. 2019 waren noch 58.000 neue Jobs entstanden. "Die Bitkom-Branche hat trotz Corona allein in den vergangenen fünf Jahren 150.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Die Digitalisierung führt nicht nur zu mehr Effizienz und Produktivität quer durch alle Branchen, sie steigert auch die Nachfrage nach Arbeitskräften", sagt Berg. Die Beschäftigungsbilanz könnte ihm zufolge noch besser ausfallen, doch viele Stellen sind aufgrund des Fachkräftemangels unbesetzt. Auch im Krisenjahr 2020 blieben 86.000 Jobs vakant.Im globalen Vergleich spielt der deutsche ITK-Markt eine untergeordnete Rolle. Der Marktanteil liegt 2021 voraussichtlich bei 3,9 Prozent. Die Tendenz ist rückläufig, weil die Investitionen und Ausgaben in anderen Ländern schneller wachsen, besonders im asiatischen Raum. Wachstumsspitzenreiter sind Indien (plus 13,5 Prozent) und China (plus 7,1 Prozent).