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Open Data: Behörden haben selten eine Strategie
20.11.2018 Der vierte jährlich erscheinende Open Data Maturity in Europe Report von Capgemini verdeutlicht, dass nationale Behörden Open Data oftmals nicht strategisch genug vorantreiben und der Fortschritt in einigen Bereichen an Geschwindigkeit verliert. Insbesondere beim Erfassen der Auswirkungen von Open Data und den daraus abzuleitenden Maßnahmen verschenkt Deutschland Potenzial.
- Policy:
Dieser Bereich liegt bei vielen der 28 EU-Staaten im Fokus, der Reifegrad liegt insgesamt bei 82 Prozent. Hierin spiegelt sich, dass für Open Data geschaffene Rahmenbedingungen bereits etabliert sind. Deutschland steigerte sich gegenüber 2017 von 65 auf 77 Prozent.
- Datenportale:
Bei der Portalinfrastruktur verzeichnet das Benchmark einen europaweiten Reifegrad von 63 Prozent, nur ein Drittel der nationalen Portale erreicht ein fortgeschrittenes Niveau. Deutschland liegt mit 54 Prozent unter dem Durchschnitt. Für die Mehrheit der EU-Staaten gilt es, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um moderne Portale bereitzustellen und den Zugang zu veröffentlichten Daten zu optimieren.
- Datenqualität:
Auch hier deutet ein Reifegrad von 62 Prozent auf eine zögerliche Umsetzung durch die europäischen Länder hin. Da Qualität entscheidend für den aus den Daten generierten Mehrwert ist, sind zügige Verbesserungen ratsam. Deutschland nimmt mit einem Reifegrad von 89 Prozent eine Vorreiterrolle ein.
- Auswirkungen ("Impact"):
Der Reifegrad von 39 Prozent in Deutschland und europaweit von 50 Prozent zeigt, dass viele Länder bis dato nur begrenzte Anstrengungen unternehmen, um die Auswirkungen von Open Data zu verstehen und nachzuhalten. Nur die wenigen Open-Data-Vorreiter zeigen erste zögerliche Bemühungen in diese Richtung.
Während Länder mit geringerem Reifegrad insbesondere darauf abzielen, ihre nationalen Portale zu modernisieren, beschäftigen sich fortschrittlichere Länder mit der Verbesserung der Qualität veröffentlichter Daten und deren Metadaten. Die leistungsfähigsten europäischen Länder wie Irland, Spanien und Frankreich verfolgen hingegen das Ziel, die Auswirkungen der Wiederverwendung von Open Data besser zu erfassen und in Zahlen festzuhalten. Zusammenfassend bedarf es zusätzlicher strategischer Maßnahmen, um zügigere Fortschritte zu erzielen und die Relevanz der Auswirkungen von Open Data und ihrer Wiederverwendung aufzuzeigen - eine der wichtigsten Herausforderungen für die jeweiligen Entscheidungsträger, um die Entwicklung weiter voranzutreiben.