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Geleakter Leistungsschutzrecht-Entwurf: Das Ende von Links und Publishing überhaupt
15.06.2012 Ein geleakter Gesetzesentwurf zum Leistungsschutzrecht hat eine Welle von Skepsis und Kritik in der Blogosphäre ausgelöst. Zwar will der vorliegende Referentenentwurf des Justizministeriums weiterhin verlinken und zitieren erlauben, aber der Teufel steckt wie so oft im Detail.
Publizist Christoph Kappes schätzte gegenüber iBusiness den vorliegenden Entwurf zum Leistungsschutzrecht als verfehlt ein: "Google wird keine nennenswerten Beträge an Verleger zahlen. Der Vorschlag würde eher darin resultieren, dass Google eigene Redaktionen aufbaut und seinen journalistischen Content selbst stellt." Der Grundfehler des Leistungsschutzrechtes bestehe darin, dass wegen des Überangebotes inhaltlich gleichförmiger Meldungen kein schützenswerter Markt existiere - es sei ein Fremdkörper in der Marktwirtschaft : "Richtig wäre, stattdessen Qualitätsjournalismus zu fördern", schlägt Kappes vor, "über Stiftungen, Institute oder Preise - man könnte Datenjournalismus fördern oder kurz gesagt: Umwälzungen mit Förderung begleiten."