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Journalismus: Zeitungen verlieren die jungen Leser - auch im Web

28.10.2015 Junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 29 Jahren nutzen immer weniger Informationsmedien, die auf Hardnews setzen. Sie informieren sich stattdessen zunehmend über Social Media-Kanäle, in denen in erster Linie Softnews verbreitet werden, oder sie gehen als Informationsnutzer ganz verloren, weil sie ihre Zeit in Unterhaltungsangebote investieren. Das zeigt eine für den Schweizer Markt erstellte Studie, die aber auch deutschen Verlegern zu denken geben kann.

 (Bild: Pixabay / CC0)
Bild: Pixabay / CC0
Zu diesen Befunden kommt das Fög - Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser in seiner sechsten Ausgabe des Jahrbuchs 'Qualität der Medien'.

Die veröffentlichten Nutzungsdaten zeigen, dass der Informationsjournalismus nutzerseitig ein gravierendes Nachwuchsproblem hat.
  • So nimmt im Zeitraum zwischen 2009 und 2015 der Anteil jener jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 29 Jahren deutlich ab, die sich regelmäßig über professionelle Informationsangebote der Gattungen Presse, Radio oder Fernsehen informieren. Im Jahr 2015 geben beispielsweise bereits 56 Prozent der befragten jungen Erwachsenen an, nie eine Abonnementszeitung zu nutzen. 2009 lag der Wert noch bei 35 Prozent.
  • Bemerkenswert ist, dass dieser Nutzungsrückgang traditioneller Informationsangebote nicht durch die Nutzung professioneller Online-Newsangebote kompensiert wird. Der Nutzungsrückgang traditioneller Newsangebote wird bei den jungen Erwachsenen also gerade nicht durch eine stärkere Nutzung professioneller Online-Newsangebote kompensiert.
  • Stattdessen informieren sich Junge zunehmend nur noch über alternative Kanäle, allen voran über Social Media, oder sie gehen als Informationsnutzer ganz verloren, weil sie primär Unterhaltungsangebote konsumieren. Der News-Konsum via Social Media geht mit einer erhöhten Nutzung dessen, was die Studie 'qualitätsmindere Beiträge' nennt, einher. Eine Analyse der viral in Social Media am meisten verbreiteten Medienbeiträge zeigt, dass es sich dabei überdurchschnittlich oft um unterhaltende und emotionsgeladene Kurznews handelt.
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