Analyse: Das bedeuten die Zahlen des Internetagentur-Ranking 2013
25.04.2013 Erstmals seit zehn Jahren führt eine neue Agentur das Ranking an, 59 Agenturen sind in diesem Jahr neu gelistet. Doch es ist nicht der Wettbewerb unter den Agenturen, der die Gewichte verschoben hat. Was den Markt verändert:
Wie bereits im Vorjahr rangiert die SinnerSchrader Aktiengesellschaft auf Platz vier, gefolgt vom hmmh Multimediahaus , das um zwei Plätze im Ranking nach vorne gerutscht ist. Erneut auf Platz sechs landet DMC Digital Media Center . Nach einem Jahr Auszeit wieder im Ranking vertreten und auf Platz sieben liegt SYZYGY , vor Pilot Hamburg , dem Top-10-Neueinsteiger Wiethe Interaktiv und dem E-Government-Spezialisten Init .
Der Ranking-Umsatz wächst nur langsam
Insgesamt haben die 218 gelisteten Internetagenturen einen Umsatz von 926,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist ein leichtes Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr, wo sich der Umsatz auf 886,3 Millionen Euro summierte. Deutlich zurückgegangen ist der Umsatz-Anteil der Top 10 am gesamten Rankingumsatz. Er liegt aktuell bei 299,44 Millionen gegenüber 340,89 Millionen Euro im Vorjahr. Das ist ein Rückgang von gut zwölf Prozent. Hier schlägt deutlich zu Buche, dass die 85 Millionen Euro Internetumsatz von T-Systems nicht einfach verschwinden - nur weil sie mal nicht im Ranking vertreten sind. Unter dem Strich sind die zehn Top-Agenturen dennoch für ein Drittel des gesamten erwirtschafteten Umsatzes der gelisteten Agenturen verantwortlich - die Top 50 sogar für knapp 70 Prozent. Und Unternehmen, die in der Top 50 erscheinen, müssen mindestens einen Honorarumsatz von 4,8 Millionen Euro nachweisen. Im Jahr zuvor reichten 4,1 Millionen Euro.
Das Ranking liefert aber auch einen weiteren Beweis, dass es der Branche gut geht. Alle Agenturen in der Top 10 konnten ihren Umsatz steigern. Von den 159 Teilnehmern des Vorjahren mussten insgesamt nur 21 einen Umsatzrückgang melden.
Das leidige Thema Pro-Kopf-Umsatz
10030 fest angestellte Mitarbeiter beschäftigten die deutschen Interaktivagenturen bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Umsatz von 83.708 Euro. Auch in diesem Punkt zeigt sich das Fehlen der Umsätze von T-Systems, denn im Vergleich zum Vorjahr (93.014 Euro) ist das ein Rückgang um zehn Prozent. Mit 251.630 Euro und 226.518 Euro Pro-Kopf-Umsatz liegen die Agenturen Kolle Rebbe und Das Büro am Draht deutlich über dem Branchen-Durchschnitt.
Mit einem Wachstum des Honorarumsatzes um 123,5 Prozent ist die Valtech GmbH die mit Abstand am schnellsten wachsende Agentur ab 2,5 Millionen Euro Umsatz. Es folgen mit einem Umsatzplus von 61,9 Prozent FORCE Communications & Media GmbH und Das Büro am Draht (plus 49 Prozent).
Die schnellstwachsende Agentur unter 2,5 Millionen Euro ist Typovision , deren Umsätze um sagenhafte 257,1 Prozent zugelegt haben. Mit einem Plus von 186,3 Prozent folgt dahinter die EWERK IT GmbH vor der norisk GmbH mit einem Umsatzwachstum von 132,7. Die viert platzierte Bitskin GmbH weist ein Umsatzplus von 106,7 Prozent auf und die Schommer Media GmbH legt um 100,8 Prozent zu, was Platz fünf bedeutet.
Die klassischen Segmente wie E-Commerce, Onlinewerbung und Onlinemarketing bleiben die Wachstumstreiber der Branche. In allen drei Disziplinen dominieren die Branchendickschiffe die Subrankings, allerdings haben sich die Agenturen häufig auch auf die Segmente spezialisiert. Besonders deutlich ist dies bei ECommerce-Projekten zu erkennen: So liegt der Umsatzanteil gemessen am gesamten Honorarumsatz in der Top 10, bis auf einen Ausreißer, zwischen 80 bis 100 Prozent. Jedes am Ranking teilnehmende Unternehmen gibt an, welchen prozentualen Anteil vom Umsatz es in den einzelnen Branchen erwirtschaftet. Auf Grundlage dieses Anteils werden die Segmentumsätze aus dem Gesamtumsatz herausgerechnet.
Das Internetagentur-Ranking gilt als das Branchenbarometer der interaktiven Wirtschaft. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft BVDW
und iBusiness
ranken gemeinsam mit den beiden Werbefachblättern Werben und Verkaufen
sowie Horizont
die umsatzstärksten Agenturen aus der digitalen Wirtschaft.
Grundlage des Rankings sind ausschließlich die Honorarumsätze der Agenturen aus dem Geschäftsjahr 2012. Zur weiteren Qualitätssicherung müssen die Angaben der im Ranking auf den ersten 50 Plätzen gelisteten Unternehmen per Testat eines Wirtschaftsprüfers oder Steuerberaters belegt werden. Von den folgenden Agenturen und Dienstleistungsunternehmen werden stichprobenartig Testate eingefordert. Die Daten wurden von Ende Februar bis Anfang April 2013 auf iBusiness.de erhoben.
Für das aktuelle Internetagentur-Ranking 2013 meldeten 218 Fullservice-Internetagenturen ihren Honorarumsatz. Die Top-22-Agenturen erwirtschafteten jeweils einen achtstelligen Umsatz - dafür sind 158 der 218 gelisteten Agenturen Umsatzmillionäre.
Das komplette Ranking sowie die Subrankings können hier kostenlos
abgerufen werden.