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KMUs wollen Wachstum mit Investitionen ins Marketing forcieren
25.01.2022 Die Unsicherheiten der vergangenen zwei Jahre scheinen weitgehend verflogen: In diesem Jahr investiert der Mittelstand noch einmal kräftiger ins Marketing als 2021.
Awareness und Neukundenakquise sind Hauptgründe
Hintergrund der Etataufstockungen: Wachstum. Auf Bekanntheit (63 Prozent), Neukunden-Akquise (56 Prozent) und Branding (39 Prozent) liegt deshalb 2022 der inhaltliche Fokus der geplanten Werbekampagnen. Die beiden erst genannten Punkte decken sich mit den Angaben der Gründe derjenigen, die in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt Werbung schalten werden. Als drittwichtigsten Anlass dafür nennen jene KMU den stärkeren Wachstumskurs (40 Prozent), den sie fahren möchten. Einher mit diesen Aussagen geht auch das Recruiting als einer der inhaltlichen Schwerpunkte. Jedes dritte KMU will über Werbung vor allem neue Mitarbeiter gewinnen. "Personalsuche über alternative Werbekanäle - das ist durch die neuen technischen Möglichkeiten differenzierter und damit genauer geworden. Streaming-Anbieter wie Spotify sind hier besonders relevant. Durch die Targeting-Möglichkeiten können Adressaten ohne große Streuverluste angesprochen werden. Und das auf eine sehr emotionale Art und Weise", interpretiert Maximilian Balbach , Co-CEO von crossvertise. Schon jedes achte mittelständische Unternehmen setzt laut Angaben der Befragten inzwischen auf Online Audio.Im gesamten Media-Mix zeigt sich: Onlinewerbung dominiert mittlerweile deutlich. Die überwiegende Mehrheit der befragten Firmen (88 Prozent) plant hier mit Etat-Aufstockungen - vor allem im Bereich Social Media (74 Prozent), bei der Suchmaschinenoptimierung und -werbung (60 Prozent) und bei Display Ads (41 Prozent). Besonders interessant: Der Mittelstand entdeckt das Influencer Marketing für sich. Jedes fünfte Unternehmen will hier die Budgets hochfahren - und sogar jedes zweite Unternehmen prognostiziert eine Erhöhung der Gelder hierfür auf dem Gesamtmarkt. Aufgrund der häufig regionalen Ausrichtung der KMU bleibt Außenwerbung gesetzt: 55 Prozent der befragten Firmen wollen hier sogar die Budgets aufstocken. Insbesondere in klassische Plakatwerbung (49 Prozent), Verkehrsmittelwerbung (26 Prozent) und Digital Out-of-Home (16 Prozent) fließen in diesem Jahr mehr Werbegelder. Ambivalent ist die Entwicklung 2022 im Bereich der Printwerbung. Die eine Hälfte der Unternehmen plant Erhöhungen (51 Prozent), die andere Budgetkürzungen (47 Prozent).