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Szenarien 2020: Wie hoch der ECommerce-Anteil in der deutschen Handelswelt sein wird
11.04.2014 Nach dem gestern der Handelsverband Deutschland (HDE ) ein Blick in die Zukunft gewagt hat und den Onlineanteil am deutschen Einzelhandel auf 20 Prozent für 2020 bezifferte, hat das Institut für Handelsforschung (IFH Köln ) vier Szenarien für die deutsche Handelslandschaft entwickelt. In ihren Prognosen 'Handelszenarien 2020' unterscheiden die Autoren zwischen zwei Online-Szenarien und zwei Offline-Szenarien. Klar dabei ist, der Onlineanteil steigt weiter. Und es werden immer mehr stationäre Läden von der Fläche verschwinden.
Handel im Wandel: Multichannel ist die Zukunft
Bis 2020 rechnen die IFH-Experten - abhängig vom jeweiligen Szenario - mit 24.000 bis 58.000 Geschäften weniger in 2020. Auch wenn der Online-Handel weiterhin stark wachsen wird, wird der stationäre Handel nicht gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Trotz abnehmender Umsatzpotenziale, hat der stationäre Handel enorme Stärken gegenüber dem E-Commerce und bleibt nicht zuletzt auch für spontane Shopping-Erlebnisse unerlässlich.
Allerdings wird es neuen Online-Vertriebsformen geben, die vor allem die klassischen Handelsformate bedrängen, sodass es in den kommenden Jahren zu weiteren Verschiebungen kommen wird. Gegensteuern kann der Handel vor allem mit Multi-Channel-Konzepten, die sowohl online als auch stationär im Wettbewerb bestehen können und deren Marken kanalübergreifend geführt werden.
Darüber hinaus geben die IFH-Experten vor allem Formaten zwischen Shopping, Freizeitgestaltung und Gastronomie gute Chancen, in Zukunft tragfähig zu sein. "Der Handel muss sich neu definieren. Der Händler vor Ort wird zum Berater, Animateur, Stylisten oder Gastronomen und bleibt eben auch Verkäufer. Der Handel ist jetzt gefragt, tragfähige Konzepte zu entwickeln und die Weichen für die Zukunft zu stellen", so Boris Hedde
, Geschäftsführer des IFH Köln.