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Studie zu Nachrichten-Trends: Agenturen werden Full-Service-Dienstleister
06.09.2011 Nachrichtenagenturen wandeln sich aufgrund digitaler Impulse vom Nachrichten-Lieferanten zum Anbieter neuer digitaler Produkte und Full-Service-Dienstleister. Der deutsche Markt der Nachrichtenagenturen ist im europäischen Vergleich besonders wettbewerbsintensiv, insbesondere seit der Fusion von ddp und der deutschen AP zur dapd als zweiter Vollagentur. Das zeigt eine aktuelle Studie der Berliner Strategieberatung Goldmedia GmbH zum Markt der Nachrichtenagenturen in Deutschland und Europa.
deutschen Vollagenturen (dpa, dapd) offerieren auch die deutschen Dienste von internationalen Agenturen (wie Thomson Reuters oder AFP ) ihre Nachrichten. Ergänzt wird das Angebotsspektrum durch Spezialagenturen, zum Beispiel für Sport oder Religion (SID , epd oder KNA ). Zugleich erweitern die Agenturen ihr Angebot zum Beispiel um Video-Dienste und News-Apps.
Trend: Nachrichtenagenturen als Dienstleister
Moderne Nachrichtenagenturen agieren als Beratungshäuser für die technische und crossmediale Integration von Nachrichten. Längst ist aus der alten "Sender-Empfänger-Beziehung" ein Dialog-Verhältnis mit den Medienkunden entstanden: Über moderne Newsrooms mit multimedialen Inhalten und Web 2.0-basierten Features bilden sie mit den Kunden immer stärker "virtuelle Redaktionsgemeinschaften". Die aktuellen Entwicklungen in Deutschland zeigen, dass den Agenturen intelligente und kundenorientierte Informationslösungen wichtiger denn je sind.Das Umsatzvolumen im Markt der Nachrichtenagenturen lag in Deutschland 2010 bei rund 170 Millionen Euro. Mit rund 52 Prozent Marktanteil ist die dpa weiterhin führend vor der dapd mit einem Anteil von derzeit rund 18 Prozent. Es folgen
Sport-Informationsdienst SID (8 Prozent) sowie epd und KNA mit je 7 Prozent. (Umsatzangaben 2010, Schätzung Goldmedia)
Waren jahrzehntelang in Deutschland die Rollen verteilt und die dpa mit über 450 festen Journalisten (2010) alleiniger Platzhirsch, wird der Markt volatiler. Die Fusion von ddp und AP Deutschland in 2010 hat dazu geführt, dass mit der dapd inzwischen eine zweite Vollagentur aktiv ist mit derzeit 290 festen Journalisten. Die Informationsfülle des Internets und schrumpfende Margen der Zeitungsverlage werden künftig vermutlich weitere Konsolidierungen forcieren.