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Deutsche gegenüber Digitalisierung in der Pflege aufgeschlossen
24.10.2018 Die Menschen in Deutschland stehen der Digitalisierung der Pflege aufgeschlossen gegenüber. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom . Vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels in der Pflege sehen sieben von zehn Deutschen (71 Prozent) die Digitalisierung der Pflege als große Chance.
Derzeit schneidet das Pflegesystem bei den Befragten lediglich ausreichend ab, im Durchschnitt geben sie der Pflege in Deutschland die Note 4. 94 Prozent meinen, dass es vor allem an Personal mangelt, 60 Prozent halten das Pflegepersonal für nicht ausreichend qualifiziert, 54 Prozent kritisieren die mangelhafte technische Ausstattung von Alten- und Pflegeheimen. Fast jeder - 92 Prozent - ist der Meinung, dass das Pflegepersonal hoch oder gar sehr hoch belastet ist. Die Digitalisierung bietet hier enorme Chancen, das sehen auch die Befragten.
So sagen jeweils mehr als sieben von zehn Befragten, dass das Pflegepersonal dank digitaler Anwendungen körperlich entlastet werden könnte (71 Prozent) und mehr Zeit für die eigentliche Pflege bliebe (72 Prozent). Als größte Chance sehen 76 Prozent ein länger selbstbestimmtes Leben und Wohnen. 69 Prozent meinen, dass man dank Pflege 4.0 die Sicherheit im Alltag von Pflegebedürftigen erhöhen könnte. Als größte Probleme werden hingegen Datenschutz und Datensicherheit genannt (57 Prozent). Es folgt die Angst vor einer weniger am Menschen ausgerichteten Pflege (55 Prozent) und vor einer Isolation älterer Menschen (49 Prozent). Beinahe jeder Zweite (47 Prozent) meint außerdem, dass digitale Anwendungen für die Pflege noch nicht marktreif sind.
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Jetzt Mitglied werdenMit Blick in die nahe Zukunft sind die Befragten aber äußerst optimistisch, was den Einsatz digitaler Anwendungen in der Pflege anbelangt. So meinen 85 Prozent, dass es in zehn Jahren verbreitet sein wird, dass Angehörige in Notfällen automatisch via Smartphone benachrichtigt werden. 82 Prozent glauben, dass die Ortung von Pflegebedürftigen via GPS, zum Beispiel bei Demenz, Standard sein wird. 78 Prozent sehen telemedizinische Angebote wie die Video-Sprechstunde im flächendeckenden Einsatz. Auch Sensoren zur Überwachung am Körper (74 Prozent) und der elektronischen Pflegeakte (73 Prozent) sagen die Befragten eine große Zukunft voraus.
Viele Menschen stehen digitalen Helfern in der Pflege, auch was einen persönlichen Pflegebedarf angeht, offen gegenüber. So können sich 41 Prozent vorstellen, sich von einem Roboter zumindest zeitweise pflegen zu lassen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 51 Prozent, bei der Generation 65 Plus sind es 37 Prozent. Hätten die Befragten im Falle einer Pflegebedürftigkeit die Wahl zwischen der Überwachung dank digitaler Technologien zu Hause oder dem Gang ins Pflegeheim, würden sich knapp zwei Drittel (62 Prozent) für die digitalen Anwendungen in den eigenen vier Wänden entscheiden. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) würden dies sogar auf jeden Fall vorziehen.