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Bildungssektor hinkt Digitalisierung nach wie vor hinterher

22.09.2021 Die Corona-Pandemie hat die eklatanten Defizite im Bereich der digitalen Bildung in Deutschland deutlich offengelegt. Für ein modernes digitales Schulsystem mangelt es nach wie vor an Hardware, datenschutzkonformen Lernplattformen, technischem Fachwissen und Konzepten.

 (Bild: stux / pixabay.com)
Bild: stux / Pixabay
Zwar hat das digitale Lehren und Lernen während der Pandemie einen deutlichen Sprung in die richtige Richtung gemacht, doch in allen Bereichen des deutschen Bildungssystems gibt es noch enorme Defizite auf dem Weg ins digitale Schulzeitalter. BearingPoint zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und das Handelsblatt Research Institute zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser analysieren in ihrer neuen Studie Schule im digitalen Zeitalter zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser die Baustellen der digitalen Schule und zeigen, wie es um die Digitalkompetenz von Lehrkräften und Schülerschaft bestellt ist.

Mangelnde Ausstattung an Digitalgeräten noch großer Hemmschuh für Digitalisierung von Schulen

Essenzielle Grundlage für ein digitales Schulsystem ist die adäquate digitale Infrastruktur. Und hier zeigt sich die mangelnde Ausstattung mit digitalen Geräten als ein Hemmschuh für die Digitalisierung der Schulen in Deutschland. Selbst im Jahr 2021 kann laut Umfragen nicht einmal jede fünfte Schule allen Lehrkräften ein eigenes digitales Endgerät zur Verfügung stellen. Mehr als zwei Drittel der befragten Lehrerinnen und Lehrer gaben 2020 selbstkritisch an, Defizite im Umgang mit digitalen Lernformaten zu haben.
Preview von Digitalisierungsgrad der Schulen im europäischen Vergleich

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Digitale Schule: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland schauen noch in die Röhre

Ein hoher Digitalisierungsgrad von Schulen ist für die Chancengleichheit von Schülerinnen und Schülern enorm wichtig. Doch deutschlandweit fehlt es vielen Schulen noch an der notwendigen digitalen Infrastruktur und Hardware. So ergab eine Umfrage, dass beispielsweise in Nordrhein-Westfalen nur jede dritte Schule über einen Glasfaseranschluss verfügt und sich dort im Schnitt zwölf Schülerinnen und Schüler ein Tablet teilen - und 30 ein Notebook.

Digitalkompetenz: Deutsche Schülerinnen und Schüler international nur Mittelmaß

Verschiedene internationale Untersuchungen haben immer wieder gezeigt, dass das deutsche Bildungssystem eklatante Schwächen aufweist und deutsche Schülerinnen und Schüler bei der Digitalkompetenz international nur Mittelmaß sind. Oftmals sind Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage, systematisch Informationen aus dem Internet zu beschaffen, geschweige denn die zahlreichen Möglichkeiten des digitalen Lernens zu nutzen. Während viele Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft schon im digitalen Zeitalter angekommen sind, ist dies im Schulbereich noch nicht der Fall.

Reinhard Geigenfeind, Partner bei BearingPoint: "Andere Länder in Europa zeigen uns eindrucksvoll, wie man schnell und unbürokratisch die Schulen für das digitale Zeitalter fit machen kann. Doch eine digitale Infrastruktur allein bringt unsere Schulen sowie Schülerinnen und Schüler noch nicht ins digitale Zeitalter. Digitaler Unterricht ist mehr als die Digitalisierung von Unterrichtsmaterialien. Wichtig ist vor allem auch die didaktische Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Und hier gibt es in Deutschland auch noch viel zu tun. Denn erst wenn auch die Digitalkompetenz der Lehrkräfte gefördert wird und so echten digitalen Unterricht ermöglicht, können auch unsere Schülerinnen und Schüler international in Sachen Digitalkompetenz zu den Spitzenkräften werden, die überall händeringend gesucht werden."

Digitalpakt Schule: Hoher bürokratischer Aufwand ist Hürde für schnellen Fortschritt

Eigentlich sollte der "Digitalpakt Schule" der Bundesregierung - der 2019 in Kraft getreten ist - die Situation schnell verbessern und für einen flächendeckenden Aufbau einer zeitgemäßen digitalen Bildungsinfrastruktur sorgen, doch die Bundesländer hatten von insgesamt fünf Milliarden Investitionsmitteln bis Ende 2019 nur gerade einmal 15 Millionen Euro abgerufen. Ein Jahr später waren es dann immerhin 875 Millionen Euro, doch der hohe bürokratische Aufwand steht einer schnellen Förderung oft noch im Weg.
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