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Karrierebremse Homeoffice: Jeder zweite junge Arbeitnehmer will zurück ins Büro

27.10.2021 Das Homeoffice ist unter deutschen Arbeitnehmern weiter beliebt, aber gerade jüngere Mitarbeiter fürchten Einschnitte in ihrer beruflichen Entwicklung.

 (Bild: kueckhovener/Pixabay)
Bild: kueckhovener/Pixabay
Aus den Augen, aus dem Sinn? Das ist die Sorge insbesondere unter jüngeren Arbeitnehmern, sollten sie in Zukunft weiterhin von zuhause aus arbeiten. So befürchtet jeder zweite aus der Altersgruppe zwischen 16 und 24 Jahren (50 Prozent), dass sich das Homeoffice negativ auf die Karriere auswirken könnte. Gründe hierfür sind sowohl die Vermutung, dass sie dadurch weniger Kontakt zu ihren Vorgesetzten haben und von diesen beispielsweise bei Beförderungen übergangen werden, als auch fehlende Möglichkeiten, von Kollegen zu lernen. Zudem präferiert etwa die Hälfte von ihnen (48 Prozent) auch künftig das Büro als Arbeitsort. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie von Censuswide zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser im Auftrag von LinkedIn zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser Dienstleister-Dossier einsehen , für die mehr als 1.000 Personen in Deutschland, die im Büro arbeiten, im Alter ab 16 Jahren befragt wurden.

Barbara Wittmann‘Barbara Wittmann’ in Expertenprofilen nachschlagen , Country Managerin bei LinkedIn DACH sagt: "Die Sorge junger ArbeitnehmerInnen, im Homeoffice übersehen zu werden, ist nicht unberechtigt - wir alle tendieren unbewusst dazu, diejenigen KollegInnen als besonders engagiert und kompetent wahrzunehmen, die wir täglich sehen. Führungskräfte müssen deshalb jetzt aktiv darauf achten, dass gerade junge MitarbeiterInnen, die noch viel von anderen und durch den persönlichen Kontakt zu KollegInnen lernen möchten, nicht zu kurz kommen."

Wenn das Homeoffice zur Entwicklungs-Sackgasse wird

Besonders was den Erwerb neuer Fähigkeiten und Kenntnisse anbelangt, machen sich die Deutschen Sorgen: Über alle Befragten hinweg glauben drei aus fünf (61 Prozent), dass ihr berufliches Lernen teilweise oder stark negativ von der COVID-19-Pandemie beeinflusst wurde. Bei denjenigen im Alter von 16 bis 24 Jahren ist der Wert dabei mit 82 Prozent bei weitem am höchsten.

Konkret fehlen den Studienteilnehmern dabei weniger persönliche Trainings oder Weiterbildungen vor Ort, die vielerorts durch virtuelle Alternativen gut aufgefangen werden konnten. Vielmehr vermissen sie die Möglichkeit, in lockeren Gesprächen oder bei der persönlichen Zusammenarbeit von ihren Kollegen zu lernen. Zudem mangelt es ihnen an Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben - so herrscht eine gewisse Zurückhaltung, Kollegen im Homeoffice Fragen zu stellen, die in der Vergangenheit schnell im persönlichen Gespräch geklärt wurden. Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) gibt zudem an, weniger zu lernen, da er bei persönlichen Gesprächen zwischen Kollegen nicht mehr zuhören und wichtige Informationen erfahren kann.

Auch die Arbeitgeber sind sich dieses Nachteils des Homeoffice bewusst, insbesondere der Auswirkungen für jüngere Arbeitnehmer: Neun von zehn deutschen Führungskräften (89 Prozent) glauben, dass ihre Möglichkeit zu lernen beeinträchtigt wird, wenn sie aufgrund der Pandemie nicht im Büro arbeiten können. Da diesen Mitarbeitern Gelegenheiten zum Netzwerken fehlen, genauso wie spontane Interaktionen, die ihre kreativen Fähigkeiten fördern, oder Lernmöglichkeiten für ein effektives Zusammenarbeiten mit anderen, gerät bei vielen die berufliche Weiterentwicklung ins Stocken.

Stigma Homeoffice: Überwindet Deutschland die Präsenzkultur?

Grundsätzlich stehen die Deutschen dem Homeoffice sowie hybriden Modellen mit gemischten Gefühlen gegenüber: Während mehr als drei Viertel der Befragten zwischen 45 und 54 Jahren (83 Prozent) die Arbeit von zuhause oder eine Mischung aus Büro- und Heimarbeit bevorzugen, ist dies unter den 16- bis 24-Jährigen bei nur der Hälfte (53 Prozent) der Fall. Vielmehr sind sogar 37 Prozent der jungen Arbeitnehmer der Meinung, dass Heimarbeit mit einem negativen Stigma behaftet ist. Für viele gibt es dennoch klare Vorteile, die für das Homeoffice sprechen: Sie müssen nicht mehr täglich pendeln (45 Prozent), haben eine bessere Work-Life-Balance (38 Prozent) oder sind zuhause produktiver (29 Prozent). Gleichzeitig stimmen aber auch zwei von fünf (40 Prozent) der Aussage zu: "Wer mehr vom Büro aus arbeitet, wird eher von Vorgesetzten und Führungskräften bevorzugt."

Um sicherzustellen, dass die berufliche Entwicklung sowie Möglichkeiten zu lernen unabhängig vom Standort gegeben sind, können Unternehmen einige Tipps beachten:
  • Bewusstsein schaffen: Häufig sind Führungskräften die Sorgen und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter im Kontext Homeoffice gar nicht bewusst. Gezielte Kommunikation, regelmäßiges Feedback und Schulungen helfen, empathisch zu agieren.
  • Arbeitsort der Manager bewusst wählen: Ist zumindest ein Teil des Teams nicht immer im Büro, so hilft es, wenn auch die Führungskraft ab und an im Homeoffice anzutreffen ist. So wird Präsentismus, also das Gefühl im Büro sein zu müssen, bei den Mitarbeitenden reduziert und Manager wirken unbewusster Ungleichbehandlung entgegen.
  • Manager schulen: Mitarbeitermanagement funktioniert anders, wenn diese größtenteils oder vollständig im Homeoffice sind, und benötigt dementsprechend neue Fähigkeiten. Manager, die mit der Umstellung Schwierigkeiten haben, können beispielsweise in LinkedIn Learning Kursen lernen, wie sie dezentrale Teams besser unterstützen.
  • Aufgabenverteilung überprüfen: Transparent aufzulisten, wer welche Aufgabe übernimmt, hilft nicht nur dabei, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen, sondern auch zu überprüfen, ob dabei ein Ungleichgewicht existiert. Gerade für attraktive Projekte lohnt sich der Aufwand, um die Bevorzugung von bestimmten Mitarbeitern zu verhindern.
  • Klare Ziele statt Anwesenheitspflicht: In einer modernen, dezentralen Arbeitswelt sollten Mitarbeiter nicht anhand ihrer Präsenz, sondern ihrer Leistung bewertet werden. Wichtig ist es deshalb, klare Aufgaben zu stellen und Ziele konkret und greifbar zu formulieren.
  • Treffen initiieren: Sofern möglich, sollten Vorgesetzte bewusst Anlässe schaffen, bei denen sie besonders die Mitarbeiter, die seltener im Büro sind, persönlich treffen.
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