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Onlineshops klagen über wachsenden Betrug
03.07.2023 Fast zwei Drittel aller deutschsprachigen ECommerce-Unternehmen klagt, über hohe finanziellen Schaden durch Onlinebetrug. Dabei ist Identitätsbetrug die häufigste Betrugsform, wie eine Umfrage zeigt.
Identitätsbetrug ist die Nummer 1
Die häufigste betrügerische Praxis in Deutschland ist der Identitätsdiebstahl. So waren 92 Prozent der E-Commerce Unternehmen bereits damit konfrontiert, dass sich ein Kunde als eine komplett andere reale Person ausgegeben hatte. Darüber hinaus gaben 81 Prozent der deutschen E-Commerce Unternehmen an, bereits Erfahrungen mit Betrugsversuchen durch Angabe gefälschter Namens- und/oder Adressdaten gemacht zu haben.62 Prozent der Unternehmen waren von dem sogenannten Eingehungsbetrug betroffen. Diese Form von Betrug bezeichnet einen Bestellvorgang, bei dem Bestellende bereits vorab wissen, dass sie die Rechnung nicht begleichen können oder begleichen wörden, die Ware aber dennoch vom Onlineshop ausgeliefert wird. 46 Prozent der Betrugsfälle sind das Resultat gestohlener Zahlungsdaten (z.B. Kreditkarten).
Jeder fünfte Shops in Deutschland mit Schäden über 100.000 Euro
Die Auswirkungen dieser betrügerischen Aktivitäten können unterschiedliche Formen annehmen. Als wichtigste Auswirkungen von Betrug an Unternehmen gelten Reputationsschäden, juristische Kosten und der direkte finanzielle Schaden. Für den Großteil (65 Prozent) der befragten deutschen Unternehmen lag der höchste Einzelverlustbetrag durch Betrugsfälle bei unter 5.000 Euro.Allerdings gab jeder fünfte Onlineshop an, dass die durchschnittlichen Verluste pro Schadensfall zwischen 5.000 und 10.000 Euro lagen. Bei 13 Prozent der Shops lag der Einzelschaden durch Betrug sogar bei über 25.000 Euro.
Gefragt nach der gesamten Schadenssumme, die in den letzten zwölf Monaten entstanden ist, lag diese bei 34 Prozent der deutschen Onlineshops bei unter 10.000 Euro. Allerdings erlitten 43 Prozent befragten Shops einen Verlust zwischen 10.000 und 100.000 Euro in nur einem Jahr. Knapp 21 Prozent der Onlineshops in Deutschland und damit mehr als jeder Fünfte sehen sich mit Verlusten von über 100.000 Euro pro Jahr konfrontiert.
Um sich effektiv vor Betrug zu schützen, setzen immer mehr Online-Händler auf spezielle automatisierte Risk, Ident & Fraud-Lösungen. Laut der Studie führen 83 Prozent der deutschen Onlineshops bereits Maßnahmen zur Betrugserkennung durch (Schweiz: 88 Prozent; Österreich: 80 Prozent).
Die eingesetzten Maßnahmen zur Betrugserkennung variieren unter den befragten Online-Händlern. In Deutschland geben 80 Prozent der Teilnehmer an, eine Kombination aus manuellen und automatisierten Maßnahmen einzusetzen. In der Schweiz erfolgt die Prüfung vor allem manuell (67 Prozent) und/oder mit eigenen Blacklists (42 Prozent). In Deutschland sind automatisierte Prüfungen üblich. Diese werden entweder vollständig an externe Dienstleister ausgelagert (10 Prozent), intern durchgeführt (45 Prozent) oder zumindest teilweise an externe Dienstleister vergeben (45 Prozent).
Die Befragung zum Thema 'Betrug im E-Commerce' wurde von CRIF in Deutschland, Schweiz und Österreich durchgeführt. Befragt wurden 231 Online- und Versandhändler mittels Online-Befragung.