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Klick-Gewinner und -Verlierer der Coronakrise
22.04.2020 COVID-19 verändert das Nutzerverhalten, wie Suchanfragen zeigen. Dies ergab ein von Yext durchgeführter Vergleich zwischen der Vor-Corona-Zeit und der Zeit während Corona.
Einige der Erkenntnisse des Yext Reports zu den Auswirkungen von COVID-19 in Deutschland:
- Deutlicher Anstieg von Impressions und Website-Klicks im Lebensmittelhandel
- Verändertes Verhalten bei Banken
- Keine Überraschungen bei Reise und Shopping
- Weltweit haben Unternehmen Mühe der Vielzahl der Anrufe Herr zu werden
- Großbritannien reagiert zuletzt
Vergleicht man den Zeitraum zwischen dem 25. und dem 27. März 2020 mit dem aus dem Vorjahr, sind die Impressions im Lebensmittelhandel um 65 Prozent gestiegen. Den höchsten Ausschlag mit 129 Prozent im Vergleich zu 2019 gab es dabei am Sonntag, den 22. März - zu diesem Zeitpunkt trat die Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus in Kraft. Auch die Website-Klicks nahmen im Vergleich zur Zeit vor Corona mit durchschnittlich 127 Prozent deutlich zu, ebenso wie die Anrufe über die von Yext analysierten Plattformen (108 Prozent). Gleichzeitig sanken die Abfragen von Wegbeschreibungen um 43 Prozent - wohl auch weil sich die meisten Konsumenten nun vor allem am Heimatort aufhalten und zum nächstgelegenen Supermarkt oder Discounter gehen.
Auch im Bereich Banken und Finanzen macht sich die Pandemie bemerkbar: Seit Ende Januar sind zudem auch die Website-Klicks (65 Prozent) und die Anrufe (44 Prozent) über die von Yext untersuchten Plattformen gestiegen. Anzeichen dafür, dass sich Bankkunden, nun da die Filialen geschlossen sind, in Richtung telefonischer Beratung und Online-Banking orientieren oder ein erhöhtes Beratungsbedürfnis haben. Jetzt da die Konsumenten weniger mobil sind und sich in einem kleineren Radius bewegen, nehmen auch die Suchen nach Wegbeschreibungen für Banken (70 Prozent) und Geldautomaten (95 Prozent) ab. Das kann auch darauf hindeuten, dass sich die sonst so Bargeld-affinen Deutschen derzeit auf andere, kontaktlose Zahlungsmethoden berufen beziehungsweise dass sich ihr Einkaufsverhalten gezwungenermaßen während der Pandemie verändert.
Beim Vergleich zwischen der Phase zwischen dem 25. und dem 27. März 2020 und dem gleichen Zeitraum aus dem Vorjahr wird der Anfangsverdacht zu den Bereichen Touristik und Mode bestätigt: Wie zu erwarten, sind in Zeiten in denen die Innenstädte, Hotels und Flughäfen weitestgehend geschlossen sind, die Impressions zu Unternehmen aus den Bereichen Kleidung (53 Prozent), Luxusartikel (74 Prozent), Hotels (76 Prozent) und Autovermietungen (51 Prozent) zurückgegangen. International lassen sich länderspezifische Auswirkungen von COVID-19 feststellen - nicht zuletzt auch, weil die Regierungen unterschiedlich und zeitversetzt auf die Ausbreitung der Pandemie reagiert haben.
In jedem Land, das Yext für seine Studie untersucht hat, ist die Anzahl der Anrufe via der Plattformen im Yext Knowledge Netzwerk in essentiellen Branchen gestiegen. In Italien wurden beispielsweise am 23. Februar vermehrt Anrufe bei Autovermietungen (111 Prozent) verzeichnet - an diesem Tag wurden mehrere kleine Städte im Norden des Landes unter Quarantäne gestellt. In Frankreich und Deutschland konnte Ähnliches am 14. und 15. März festgestellt werden - kurz nachdem die ersten Grenz- und Schulschließungen ausgesprochen wurden.
Nicht nur in den Nachrichten konnte die verzögerte Reaktion der Briten auf Corona bemerkt werden - auch in den Impressions online zeigt sich, dass das Land hinter seinen europäischen Nachbarn hinterherhinkt. Erst nach dem 1. März nahmen die Suchen von Wegbeschreibungen für Geschäfte im Einzel- und Lebensmittelhandel sowie Restaurants ab. Den Tiefpunkt erreichten sie erst Ende März mit 95 Prozent weniger als es sonst zu dieser Zeit zu erwarten wäre, basierend auf den Daten aus den Vorjahren.