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Wie Digital Commerce in verschiedenen Branchen angenommen wird
15.03.2024 In einer aktuellen Studie wurde untersucht, wie Digital Commerce in verschiedenen Branchen angenommen wird und wie es um die Zufriedenheit der Menschen mit den digitalen Angeboten bestellt ist.
Die Studienergebnisse zeigen, dass die Deutschen im internationalen Vergleich eher zurückhaltend sind, wenn es um die Nutzung von Digital Commerce, etwa im Finanz- oder Gesundheitsbereich, geht. Mangelhafte digitale Erlebnisse strafen sie jedoch deutlich ab. Jeder Zweite würde bei einer unbefriedigenden Digital Commerce-Experience sogar den Anbieter wechseln. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Unerwarteter Spitzenreiter
- Überraschenderweise ist die Zufriedenheit mit den Digital Commerce-Erlebnissen im Bank- und Finanzsektor am höchsten (58 Prozent), noch vor dem Einzelhandel (53 Prozent) und der Konsumgüterindustrie (46 Prozent). Am niedrigsten fällt die Zufriedenheit im Gesundheitswesen aus, wo nur 32 Prozent der Befragten mit ihren digitalen Erfahrungen zufrieden sind.
- Die Zufriedenheit mit den Digital Commerce-Erlebnissen im Bank- und Finanzsektor variiert von Land zu Land: In Großbritannien ist sie mit 68 Prozent am höchsten und liegt über dem weltweiten Durchschnitt von 58 Prozent, während sie in Deutschland und Frankreich mit 47 Prozent am niedrigsten ausfällt. Allerdings nutzt auch jeder fünfte deutsche und französische Befragte digitale Dienste für Bankgeschäfte überhaupt nicht.
Gesundheitswesen abgeschlagen
- Die Digital Commerce-Erlebnisse im Gesundheitswesen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Weltweit sind weniger als ein Drittel der Befragten (32 Prozent) mit den digitalen Angeboten der Branche zufrieden.
- Die Zufriedenheit variiert auch hier von Land zu Land: Die Befragten in Australien zeigen sich mit 43 Prozent am zufriedensten, während Großbritannien mit 26 Prozent den niedrigsten Wert aufweist. In den europäischen Ländern, vor allem in Deutschland, ist die Nutzung digitaler Angebote im Gesundheitswesen gering: Rund ein Drittel der Befragten nimmt sie nie in Anspruch (38 Prozent UK, 34 Prozent FR, 29 Prozent DE).
- Die Millennials sind am zufriedensten (36 Prozent) mit den digitalen Angeboten der Healthcare-Branche, während die Babyboomer am wenigsten zufrieden sind (29 Prozent). Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Babyboomer nutzt überhaupt keine digitalen Services von Gesundheitsdienstleistern.
Unerfüllte Kundenerwartungen als verpasste Chancen
- Die Hauptgründe für die Unzufriedenheit sind in allen Branchen eine schlechte User Experience (UX), der Mangel an auf individuelle Präferenzen zugeschnittenen Informationen und das Fehlen von End-to-End-Services.
- Im Bank- und Finanzsektor, der Branche mit der höchsten Kundenzufriedenheit, ist die verbesserungsbedürftige UX der Hauptgrund für Unzufriedenheit (21 Prozent), ebenso im Gesundheitswesen (27 Prozent), der Branche, die am schlechtesten abschneidet.
Luft nach oben im Handel und der Konsumgüterindustrie
- Der Handel und die Konsumgüterindustrie weisen einen höheren digitalen Reifegrad auf als die meisten anderen Branchen, dennoch ist mehr als die Hälfte der Befragten unzufrieden mit ihren Digital Commerce-Erlebnissen. Jeder Vierte ist der Meinung, dass die User Experience verbessert werden muss. Durch den Einsatz neuer Technologien wie generativer KI können die Interaktionen personalisierter und reibungsloser gestaltet werden.
- Es gibt Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So sind mehr Frauen (48 Prozent) als Männer (41 Prozent) mit ihren Digital Commerce-Erlebnissen im Handel zufrieden. Männer sind eher unzufrieden mit der Nutzererfahrung (23 Prozent im Vergleich zu 19 Prozent der Frauen).
User Experience entscheidend für den digitalen Erfolg
- Weltweit gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sie sich klarere Inhalte zur Beschreibung von Produkten und Dienstleistungen wünschen. Weitere Aspekte, die die Verbraucher wünschen, sind nahtlosere Transaktionen (25 Prozent) und eine stärkere Personalisierung (19 Prozent).
- Wenn es jedoch darum geht, klarere Inhalte bereitzustellen, sind 64 Prozent der Babyboomer der Meinung, dass dies eine Priorität sein sollte, verglichen mit 48 Prozent der befragten Verbraucher der Generation Z.
Digitale Enttäuschung untergräbt Markentreue
- Wenn Verbraucher mit ihren digitalen Erfahrungen unzufrieden sind, wirkt sich dies stark auf ihre Markentreue aus. Tatsächlich würden 53 Prozent zu einer anderen Marke wechseln und 19 Prozent würden auf eine Marke seltener zurückgreifen. Nur 9 Prozent würden einer Marke treu bleiben.
- Angesichts der Tatsache, dass fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) bereit sind, eine Marke zu verlassen oder andere Optionen in Betracht zu ziehen, sollten sich Unternehmen darauf konzentrieren, ihre digitalen Erlebnisse zu optimieren. Die Briten sind am ehesten bereit, die Marke zu wechseln (59 Prozent gegenüber 47 Prozent in den USA). Deutschland liegt mit 51 Prozent Wechselbereitschaft im internationalen Mittelfeld.
- Die älteren Generationen - Millennials, Generation X und Baby Boomer - sind am ehesten bereit, die Marke zu wechseln, wobei mehr als die Hälfte (56 Prozent) zu einer anderen Marke wechseln würde. Die jüngere Generation Z ist am ehesten bereit, zu einer Marke zurückzukehren, aber nur etwa ein Viertel der Befragten (28 Prozent).