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Rabatte: Überschätztes Mittel zur Conversion-Optimierung
16.10.2014 Wenn die Kunden einfach nach kurzem Besuch nicht kaufen wollen, den Warenkorb stehen lassen und dem Shop den Rücken kehren, kennen viele Händler vor allem ein Rezept: Retargeting und Online-Rabatt. Nicht immer ist dieses Rezept jedoch sinnvoll.
Rabatte sind kein Helfer bei tiefliegenden Problemen
- ECommerce-Betreiber erhoffen sich vom Einsatz von Rabatten hauptsächlich eine Steigerung der Conversion Rate. Ist jedoch nicht der Preis, sondern zum Beispiel der komplizierte Bestellvorgang Grund für den Kaufabbruch, hilft ein Discount wenig.
- Selbst Kunden, die häufiger im selben Online-Shop einkaufen, bindet man nicht über Rabatte. Nutzer bestellen heute hier und morgen dort - im Online-Bereich gibt wenig Loyalität.
- Hinzu kommt die Tatsache, dass steigende Gewinne eines Webshops nur selten das Resultat von Ermäßigungen sind. Wenn jedem Kaufabbrecher ein Rabatt - statt hilfreicher und kostenloser Services - angeboten wird, würde die Marge erheblich gedrückt und so die Wirtschaftlichkeit des Webshops gefährdet.
Wann sind Rabatte sinnvoll?
- Der Einsatz von Rabatten eignet sich prinzipiell dazu, um Neukunden einen Anreiz für die erste Bestellung im Webshop zu liefern.
- Auch temporär begrenzte Kampagnen mit gezielten Discounts zu begleiten, ist sinnvoll. Ebenso Ermäßigungen, die an ein saisonales Ereignis gekoppelt sind (etwa Weihnachten, Valentins- oder Muttertag).
- Lässt sich feststellen, dass ausschließlich der hohe Preis eines Produkts für den Kaufabbruch verantwortlich ist, kann auch in diesem Fall ein Rabatt die Conversion Rate erhöhen.
Wann sind Rabatte kontraproduktiv?
- Rabatte sind immer dann kontraproduktiv, wenn sie Nutzer erreichen, die ohnehin gekauft hätten. Kurz vor dem finalen Klick einen Nachlass anzubieten ist überflüssig.
- Ebenso gilt es zu vermeiden, dass erfahrene User die Website verlassen, um beispielsweise via Google-Suche nach entsprechenden Rabatt-Codes zu suchen.
- Auch bei bekannten, qualitativ hochwertigen Produkten, für die der Kunde ohnehin keinen Nachlass erwartet, sollte von Rabatten abgesehen werden. Der Kunde weiß, dass das Produkt seinen Preis hat und rechnet nicht mit einem Nachlass.
- Ebenso unnötig sind häufig Rabatte, die eben erst im Webshop gelandeten Nutzern angeboten werden. In diesem frühen Stadium sind zusätzliche, hilfreiche Services meist sinnvoller. Möchte der Nutzer beispielsweise die Seite verlassen, weil er ein bestimmtes Produkt nicht findet, hilft ein Discount recht wenig - gezielte Suchvorschläge als Service des Webshops sind an dieser Stelle der Schlüssel zum Erfolg.
Welche Maßnahmen machen aus Nutzern Käufer?
Grundsätzlich spricht jedoch nichts gegen der Einsatz von Rabatten. Sie sollten lediglich mit Bedacht angeboten werden. Die große Herausforderung ist es, den potenziellen Käufer zu verstehen.- Warum möchte er den Kauf abbrechen - liegt es wirklich nur am Preis?
- Oder hängt es vielleicht eher mit dem komplizierten Bestellvorgang zusammen?
- Wurde nicht das richtige Produkt gefunden?
- Will der Nutzer den Kauf aufgrund mangelnder Zeit abbrechen?
Am: 17.10.2014
Zu: Rabatte: Überschätztes Mittel zur Conversion-Optimierung
Wenn der Kunde aufgrund des Fehlens eines gewohnten oder erwünschten Zahlungskanals abspringt oder - bei Vorhandensein - mit zusätzlichen, kanalabhängigen Transaktionsgebühren vertrieben wird.
Im Versandhandel mag das zwar von der Überlegung her, wenn überhaupt, vielleicht kostendeckende Ergänzung sein, der Shopper fühlt sich aber an die unverhohlen geldschneiderische Praxis von (nicht nur Billig-) Fluglinien erinnert, die gerne direkt vor dem Kauf noch mal einen zweistelligen Eurobetrag für Kreditkartenzahlung abgreifen wollen.
Im Versandhandel gehöret sowas aber nun mal in den Bruttokaufpreis reinkalkuliert. Verständnis darüberhinaus dürfte nur für die seit altersher gewohnten Nachnahmezusatzkosten zu finden sein - und für sonst nichts.
Don