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Zahlungsmoral-Studie: Unternehmen sollten bei Geschäftskunden aus Osteuropa und der Türkei aufpassen
13.05.2015 Die Spannungen im Russland/Ukraine-Konflikt und die geringe Wirtschaftsdynamik in der Eurozone wirken sich zunehmend auch auf die Zahlungsmoral von Firmen in Osteuropa und der Türkei aus. Das zeigt das aktuelle Zahlungsmoralbarometer von Atradius .
Das schwache Wirtschaftswachstum in der Eurozone sowie die geopolitischen Spannungen in Russland und der Ukraine üben in Kombination mit volatilen Finanzmärkten Druck auf die Konjunktur in vielen dieser Länder aus. Dadurch steigt das Risiko eines Wachstumsrückgangs. Das zeigt sich bei den überfälligen Forderungen, die auch 2015 auf einem hohen Niveau bleiben werden.
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Jetzt Mitglied werdenZum Vergleich: In Westeuropa lag der Wert bei 40,2 Prozent. 7,6 Prozent der inländischen Rechnungen waren auch 90 Tage nach Fälligkeit noch nicht bezahlt. 1,2 Prozent mussten als Totalausfall verbucht werden.
Die schlechte Zahlungsmoral in der Türkei resultiert aus der wirtschaftlich angespannten Situation des Landes. Seit drei Jahren verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum stetig, die Exporte gehen zurück, die Inflation steigt ebenso wie die Arbeitslosigkeit weiter an. Die Türkische Lira hat allein in den letzten drei Monaten 20 Prozent an Wert verloren. Eine Trendwende ist bisher nicht in Sicht.
Fast 60 Prozent aller Befragten, die ihren inländischen und ausländischen Geschäftskunden Zahlungsziele gewähren, berichten, dass Kunden Liquiditätsschwierigkeiten als Grund für verspätete Zahlungen angeben. Noch häufiger wird diese Problematik von ungarischen Unternehmen genannt (78,6 Prozent). Zum Vergleich: In Westeuropa nannten 51,4 Prozent dieses Problem.
24,2 Prozent der Befragten in Osteuropa und der Türkei gaben als weiteren Grund die Zahlungsunfähigkeit der Kunden an, die sich entweder in Liquidation oder Insolvenz befanden, was auch auf das aktuell schwierige Geschäftsumfeld hinweist. In Westeuropa betraf das dagegen nur 18,5 Prozent der Befragten.
Für die aktuelle Studie wurden rund 1.000 Unternehmen befragt.