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GWA-Diversity-Studie: Luft nach oben in Kommunikationsagenturen
07.07.2021 Während nach wie vor etwa 60 Prozent der Agenturbelegschaft Frauen sind, stellen sie etwa 18 Prozent der GeschäftsführerInnen in Agenturen. Deutliche Veränderungen gab es in den vergangenen Jahren vor allem auf der zweiten Führungsebene, wo der Frauenanteil aktuell bei 51 Prozent liegt. Dennoch gibt es noch Luft nach oben. Vor allem beim Gehalt.
Auch bei der Entlohnung gibt es teilweise deutliche Unterschiede. Über alle Positionen hinweg liegt der Gender Pay Gap bei 6,5 Prozent. Die Gehaltsunterschiede sind in Führungspositionen am größten: Auf dem C-Level verdienen Männer durchschnittlich 4.000 Euro und im mittleren Management sogar 10.000 Euro pro Jahr mehr als ihre Kolleginnen. Dabei haben Männer fast aller Arbeitsbereiche Gehaltsvorteile und werden vor allem in Jobs in Data & Insights, Technology und Kreation deutlich besser bezahlt. Lediglich in der Strategie liegen Frauen bei den Gehältern etwas vorn.
Mit 92 Prozent hat die große Mehrheit der Agenturbelegschaft einen deutschen Pass. Gut fünf Prozent kommt aus anderen EU-Ländern und knapp drei Prozent aus anderen Regionen. Knapp die Hälfte der AgenturmitarbeiterInnen ist unter 35 Jahre alt, lediglich sieben Prozent 55 Jahre und älter. In den Geschäftsführungen sind 35 Prozent jünger als 45 Jahre, auf der zweiten Führungsebene sogar 56 Prozent.
Fast ein Viertel der AgenturmitarbeiterInnen arbeitet in Teilzeit - 30 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer. Während der Anteil an Teilzeitbeschäftigungen bei Frauen ab 35 Jahren auf über der Hälfte ansteigt, erhöht sich dieser bei Männern dieser Altersgruppe nur leicht auf 17 Prozent. Teilzeitmodelle werden in Agenturen auch in der Führung praktiziert: so arbeiten 15 Prozent der Geschäftsführerinnen und 47 Prozent der weiblichen Führungskräfte der zweiten Ebene nicht voll. Bei männlichen Managern ist der Teilzeit-Anteil bei sieben bzw. zehn Prozent deutlich niedriger.
Wenig unterscheiden sich die Geschlechter bei der Verweildauer im Unternehmen: knapp zwei Drittel der AgenturmitarbeiterInnen sind maximal vier Jahre bei ihrem aktuellen Arbeitgeber. 16 Prozent arbeitet bereits zehn Jahre und länger in der aktuellen Agentur.
"Es tut sich was, wenn auch noch nicht genug. Dank der Studie können wir die Veränderungen genau messen und auch sehen, wo wir mit unserer Arbeit im GWA ansetzen. Wir glauben an die wirtschaftliche Bedeutung von mehr Vielfalt und unterstützen unsere Mitglieder mit Trainings, Foren und konkreten Maßnahmen", so GWA-Vizepräsidentin Larissa Pohl (Wunderman Thompson Germany ), die für das Diversity-Ressort im Branchenverband zuständig ist.