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Digital-Kompetenzen: Großunternehmen sind zu träge

06.12.2016 Neun von zehn Führungskräften großer deutscher Unternehmen messen der digitalen Befähigung ihrer Mitarbeiter eine besondere Bedeutung bei. Kein Wunder, denn ebenso viele glauben, dass sie ohne handfeste Digital Skills im Wettbewerb nicht mithalten können.

 (Bild: Unsplash/Pixabay)
Bild: Unsplash/Pixabay
Was vor dem Hintergrund dieser Einsicht allerdings verwundert, ist der auffallend geringe Nutzungsgrad digitaler Tools - hier haben kleinere Firmen laut der Studie "Digitale Überforderung im Arbeitsalltag" zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser von Sopra Steria Consulting zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser eindeutig die Nase vorn. Umso wichtiger wird es für die Großen, sich von bürokratischen Digital-Know-how-Hürden zu befreien und die zukünftigen Anwender bei der Einführung digitaler Lösungen so früh wie möglich einzubeziehen.

Am Bewusstsein dafür, dass digitale Fähigkeiten zunehmend an Wettbewerbsrelevanz gewinnen, mangelt es in großen Unternehmen nicht: So sind Digital Skills in der Belegschaft für neun von zehn (93 Prozent) Führungskräften unverzichtbar, um die Marktposition eines Unternehmens zu behaupten (gefragt wurden Manager von Firmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten). In deutlichem Kontrast zu dieser Aussage steht jedoch der vergleichsweise spärliche Einsatz digitaler Tools in diesem Größensegment: Egal, ob Messenger, Videomeetings, mobile Anwendungen oder Social Media - in nahezu allen Kategorien digitaler Interaktion schneiden Großunternehmen signifikant schlechter ab als mittelständische Firmen, deren Mitarbeiterzahl zwischen 500 und 5.000 rangiert.

Große Unternehmen sind träger

Einen deutlichen Rückstand zeigt die Studie zum Beispiel beim betrieblichen Einsatz von Laptops, Tablets oder Smartphones: Während derartige Mobilgeräte bei zwei Dritteln aller Mittelständler mit 500 bis 1.000 Angestellten längst zum Alltag gehören, gilt dies nur für 36 Prozent aller Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl oberhalb der 5.000er Marke. Offenbar ist diese Diskrepanz inzwischen in den Chefetagen großer Unternehmen angekommen. Denn in der Umfrage sagte jede siebte dort tätige Führungskraft, das eigene Unternehmen müsse digital aufholen, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren. Einen Rückstand der Großen gegenüber den Kleinen bringt die Studie aber auch beim Aufbau digitaler Kompetenzen ans Licht.

Nur jeder zweite Mitarbeiter eines Großunternehmens hat sein digitales Know-how bislang im Rahmen einer betrieblichen Weiterbildung erworben. Bei Firmen mit dreistelligen Beschäftigtenzahlen liegt dieser Anteil bei 64 Prozent. Doch auch hier setzt ein Umdenken ein: Mehr als vier Fünftel aller Führungskräfte großer Unternehmen sind der Ansicht, dass digitales Wissen und Können hauptsächlich im Rahmen betrieblicher Fortbildungsmaßnahmen vermittelt werden sollte - was als ein Auftrag an die HR-Abteilung interpretiert werden kann.
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