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Home-Office: Selten produktiver als das Büro
28.07.2015 Die Mehrheit der deutschen und österrischen Arbeitnehmer ist der Überzeugung, mit Telearbeit zu Hause adäquat arbeiten zu können. Allerdings: Nur drei von zehn der Personalverantwortlichen in deutschen Großunternehmen glauben, Mitarbeiter seien im Home-Office produktiver als im Büro, so eine Studie des Jobportals Monster .
"Sind Sie der Ansicht, dass Sie Ihre Arbeit adäquat von zu Hause erledigen können?" | ||
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Ja | DE (67%) | AT (88%) |
Nein | DE (28%) | AT (10%) |
Weiß ich nicht | DE (5%) | AT (2%) |
Die aktuellen Studien Bewerbungspraxis 2015 und Recruiting Trends 2015 , die jährlich vom Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universität Bamberg in Kooperation mit Monster durchgeführt werden, zeigen, dass flexible Arbeitsmodelle für Arbeitnehmer eine große Rolle spielen: Knapp 86 Prozent der befragten Stellen- und Karriereinteressierten würden am liebsten bei einem Unternehmen arbeiten, das flexible Arbeitszeiten und Home-Office ermöglicht. Rund sieben von zehn Befragten würden ein Jobangebot sogar nur dann annehmen, wenn das Unternehmen flexible Arbeitszeiten - das heißt, das Arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten am selben Ort - erlauben. Etwa die Hälfte stellt die Möglichkeit des Home-Office als nötige Bedingung.
Checkliste: Tipps für den richtigen Umgang mit der Home-Office-Regelung
Das Angebot für Mitarbeiter, ihre Arbeit von zu Hause zu erledigen, birgt Herausforderungen für die Zusammenarbeit im Unternehmen. Monster gibt fünf Tipps, mit denen Sie die Vorteile der Home-Office-Regelung voll ausschöpfen können und gleichzeitig ein gutes Klima unter Kollegen bewahren:
- 1. Nutzen Sie Home-Office richtig. Viele Mitarbeiter gehen ins Home-Office, wenn die Handwerker anrücken oder eine Lieferung erwartet wird. Dabei sollten Arbeitnehmer die Ruhe des Home-Office besonders dann nutzen, wenn knifflige Projekte anstehen, die eine hohe Konzentration erfordern. Nehmen Sie das Home-Office-Angebot Ihres Chefs an und verlegen Sie vor allem diese Aufgaben auf zu Hause. Ein gegenseitiges Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist hier natürlich die Grundlage.
- 2. Bleiben Sie erreichbar. Um die Verbindung zwischen Home-Office und Büro aufrechtzuerhalten, können ein Live Chat oder ähnliche Services von Nutzen sein. Kollegen haben somit das Gefühl, Sie auch im Home-Office gut erreichen und trotz der physischen Distanz schnell und spontan mit Ihnen Rücksprache halten zu können.
- 3. Schaffen Sie sich eine Workzone. Der Weg zur Arbeit, der Gang ins Büro - das bereitet Sie auf einen produktiven Arbeitstag vor. Auch im Home-Office sollten Sie eine Routine finden und sich eine kleine Workzone mit Tisch, Stuhl, Rechner und ausreichend Licht einrichten. Gehen Sie bewusst an Ihren Arbeitsplatz im Home-Office und lassen Sie die Jogginghose besser im Schrank - so fühlen Sie sich wie im Büro und halten leichter das entsprechende Leistungsniveau. Sprechen Sie auch offen über die gesetzlich zu erfüllenden Rahmenbedingungen an einen Arbeitsplatz im Home-Office. Hier kann die HR-Abteilung weiterhelfen.
- 4. Gleiches Recht für alle. Wenn Home-Office-Regelungen im Unternehmen existieren, sollte jeder Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sie zu nutzen. Wer das Arbeiten von zu Hause für sich ausprobieren kann, bekommt ein Gefühl für die eigene Produktivität. So entsteht kein Neid zwischen Kollegen, die im Büro sitzen und denen, die zu Hause arbeiten.
- 5. Planen Sie Home-Office im Voraus. Anfang der Woche geht es in den meisten Büros hektischer zu, ein Meeting jagt das andere und das Pensum ist meist entsprechend höher. Dies sind Tage, an denen es hilfreich ist, wenn Arbeitnehmer vor Ort im Büro sind. Günstiger gelegen ist es daher, wenn Sie Ihre Home-Office-Zeiten auf das Ende der Woche legen und dies idealerweise rechtzeitig ankündigen.
307 Arbeitnehmer aus Deutschland und 665 Arbeitnehmer aus Österreich haben im Juni 2015 an der Online-Umfrage teilgenommen. Diese Befragungen sind nicht repräsentativ.