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Industrie 4.0: Künstliche Intelligenz zieht in Fabrikhallen ein

02.04.2019 Drei von vier Unternehmen sind auf dem Weg in die Industrie 4.0 und mehr als jedes zehnte Industrieunternehmen nutzt bereits Künstliche Intelligenz. Drei Viertel der Unternehmen fordern aber eine neue Industriepolitik.

 (Bild: shixugang / pixabay.com)
Bild: shixugang / Pixabay
Künstliche Intelligenz rückt in den Fokus smarter Fabriken. 12 Prozent der deutschen Industrieunternehmen nutzen heute bereits Künstliche Intelligenz im Kontext von Industrie 4.0. Das ergibt eine repräsentative Befragung in der deutschen Industrie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser . Dafür wurden 555 Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern befragt.

Jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) rechnet damit, dass das maschinelle Lernen im Kontext von Industrie 4.0 bestehende Geschäftsmodelle tiefgreifend verändern wird. Unternehmen versprechen sich durch den Einsatz von KI in der smarten Fabrik eine Vielzahl von Vorteilen. Dazu gehören für jedes zweite Unternehmen etwa die Steigerung der Produktivität (47 Prozent), Predictive Maintenance, also die Verbesserung der Fehlererkennung und dadurch Reduktion der Ausfallzeiten von Maschinen (39 Prozent), sowie Prozessoptimierungen in Produktion und Fertigung (33 Prozent). Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) meint außerdem, dass sich durch KI in der Fabrik die Produktqualität steigern lässt. Jedes fünfte Unternehmen verspricht sich eine bessere Skalierbarkeit (20 Prozent) und weniger Kosten, etwa für Personal, Wartung, Inspektion und Entwicklung (19 Prozent).

Preview von Nutzung und Disruptionspotential von Industrie 4.0

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Jede vierte Maschine ist smart

Auch bei der Vernetzung allgemein kommen die deutschen Fabriken voran. Mittlerweile nutzt mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) bereits spezielle Anwendungen für Industrie 4.0, ein weiteres Fünftel (21 Prozent) plant diese. Der Anteil der Unternehmen, die angeben, dass Industrie 4.0 aktuell kein Thema ist und auch in Zukunft nicht sein wird, hat sich binnen eines Jahres um zwei Drittel auf drei Prozent reduziert.

Im Durchschnitt ist heute bereits jede vierte Maschine (25 Prozent) in der deutschen Fertigungsindustrie mit dem Internet verbunden. In jedem zehnten Unternehmen ist sogar schon mehr als die Hälfte der Maschinen via Internet vernetzt. Dabei investieren die Anwender und Planer von Industrie-4.0-Anwendungen im Schnitt in diesem Jahr fünf Prozent ihres Gesamtumsatzes in Industrie 4.0.

Deutschland untermauert im Nationenranking Verfolger-Position

In der Selbsteinschätzung sieht sich die deutsche Industrie derzeit mit 28 Prozent im weltweiten Vergleich auf Rang zwei, knapp hinter den USA (30 Prozent) und vor Japan (22 Prozent). Auch für die Zukunft bescheinigen die Unternehmen Deutschland gute Perspektiven. 29 Prozent sehen Deutschland im Jahr 2030 als weltweit führend beim Thema Industrie 4.0.

Dabei kann die Bedeutung von Industrie 4.0 für Deutschland nicht hoch genug eingeschätzt werden: So sagen 85 Prozent, dass Industrie 4.0 die Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und damit für die Sicherung von Arbeitsplätzen ist. Die große Mehrheit von 91 Prozent ist außerdem der klaren Meinung, dass die Digitalisierung für das eigene Unternehmen eher Chance als Risiko ist.

Unternehmen unzufrieden mit deutscher Industriepolitik

Dabei zählen die Unternehmen aber auch auf mehr Unterstützung von Seiten der Politik - vor allem beim Breitbandausbau (80 Prozent). Aber auch die Fachkräftesuche (67 Prozent) und ein praxistauglicher Datenschutz (56 Prozent) sind Herausforderungen, die die Politik laut Umfrage verstärkt anpacken sollte. Insgesamt ist die Mehrheit der Unternehmen mit der Industriepolitik in Deutschland eher unzufrieden. So sagt weniger als ein Drittel (28 Prozent), dass in der Politik ausreichend Verständnis für die Bedeutung von Industrie 4.0 vorhanden ist. Drei von vier Unternehmen (72 Prozent) fordern gar, dass es für Industrie 4.0 eine gänzlich neue Industriepolitik in Deutschland braucht.
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