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"Historischer Schritt": Reaktionen auf den Digital Markets Act
25.03.2022 Auf Twitter gibt es viel Zustimmung nach der Einigung der EU-Institutionen zum Digital Markets Act, aber auch Kritik und Warnungen vor zu viel Optimismus. Weitere Stimmen zum DMA haben wir hier gesammelt:




Auf Twitter gibt es viel Zustimmung und Applaus für die Einigung ("Das Ende des digitalen Wilden Westens ist nah"), aber auch kritische Stimmen, die etwa ein Ende der End-to-End-Verschlüsselung in Messengerdiensten befürchten. Andere glauben, dass die Ressourcen zur Durchsetzung der Maßnahmen nicht ausreichen und warnen vor zu viel Optimismus.
Weitere Stimmen aus dem Markt:
Bundeskartellamt: "Zentrale Rolle bei der Aufsicht über große digitale Plattformen"
Auf Twitter




BDZV und MVFP: "Historischer Schritt zum Schutz der freien Presse"
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV)



Die Begrenzung der Basisverpflichtung zu diskriminierungsfreien und fairen Zugangsbedingungen auf Suche, soziale Netzwerke und App-Stores könne allerdings nur ein erster Schritt sein, so die Verbände. Andere ebenso mächtige Gatekeeper wie etwa Amazon oder Chrome müssten sobald als möglich in diese Verpflichtungen einbezogen werden. Anderenfalls bestehe die Gefahr, dass der Digital Markets Act sein Ziel für weite Bereiche der digitalen Wirtschaft nicht erreichen könne. "Nichts ändert sich schneller als die digitale Plattformökonomie, und in nichts sind die Monopole so erfinderisch wie bei der Bevorzugung eigener Produkte oder unfairen Bedingungen für alle", erklärten BDZV und MVFP. "Deshalb muss hier so schnell wie möglich nachgebessert werden, wenn die EU nicht Gefahr laufen will, in vielen Fällen ohne Handhabe dazustehen."
VAUNET: "EU-Regelung darf effektive nationale Maßnahmen nicht ausbremsen"
Auch der Verband Privater Medien (VAUNET)


ZAW: "Verstöße konsequent und zügig verfolgen"
Der ZAW Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft


Die neuen Regelungen des DMA alleine seien jedoch nicht ausreichend. "Die Einigung auf EU-Ebene ist erst dann ein Erfolg, wenn Verstöße hiergegen konsequent und zügig verfolgt werden und auch nationale Kartellverfahren, insbesondere auf Grundlage des neuen § 19a GWB, weiterhin betrieben werden."
"Schicksal des freien und offenen Internets steht am Scheideweg"
Sarah Sihelnik, Country Director DACH von Quantast

Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland: "Chance, weltweit zum Taktgeber zu werden"
Dr. Björn Herbers


Der CMS-Kartellrechtler sieht erhebliche Auswirkungen auf Geschäftsmodelle in Plattformmärkten, die EU erhoffe sich dabei starke positive wettbewerbliche Effekte. "Unternehmen, die mit großen Plattformen zusammenarbeiten, können faire und diskriminierungsfreie Nutzungsbedingungen in App Stores verlangen, ihnen wird auch mehr Wahlfreiheit zum Beispiel bei Zahlungsdiensten eröffnet." In Online-Werbemärkten werde der DMA mehr Transparenz für Werbetreibende und Verleger schaffen, so Herbers. Auch Zugangsrechte zu den Datenschätzen der Tech-Giganten sehe der DMA vor. "Schließlich will die EU mit Interoperabilität den Wettbewerb im Bereich IoT und bei Messengerdiensten stärken und hofft, dass hier neue Geschäftsfelder entstehen. Interoperabilität war ein Schlüsselanliegen des Parlaments: Hier sollen Verbraucher direkt von echten Alternativen zu Gatekeeperdiensten profitieren. Auch zum Beispiel neue Regeln zu Preisvorgaben auf Plattformen haben direkten Einfluss auf den digitalen Alltag."
Bundesverband IT-Mittelstand: "Öffnet Tür zu fairem Wettbewerb"
Als "Meilenstein auf dem Weg in ein digital souveränes Europa", bezeichnet der Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi)


Entscheidend werde es nun sein, die Durchsetzung des neuen Regelwerks sicherzustellen. Der BITMi begrüßt daher die Möglichkeit der Kommission, den Gatekeepern bei Verstößen empfindliche Sanktionen aufzuerlegen. "Wichtig ist, dass dies konsequent umgesetzt wird und dafür ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen."