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Logistik

Zunehmender Lieferverkehr: Der Onlinehandel ist nicht das Problem

26.11.2020 Überall haltende Transporter, schleichende LKWs und immer mehr Verkehr in der Stadt. Führt der weiterwachsende Onlinehandel zum Verkehrsinfarkt? Eine aktuelle Berechnung gibt Aufschluss.

 (Bild: ahundt / pixabay.com)
Bild: ahundt / Pixabay
Trotz erheblichen Umsatzwachstums im Onlinehandel führt die Zustellung von Paketen nicht zum Verkehrskollaps in Deutschlands Großstädten. Das zeigen Berechnungen des auf die Kurier-, Express- und Paketlogistikbranche spezialisierten Beratungsunternehmens MRU zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser im Auftrag des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser .

Zum einen ist die Sendungsmenge prozentual deutlich geringer angestiegen als die Bestellumsätze. Und das Mengenwachstum im Onlinehandel mit privaten Endkunden hat in Kombination mit den deutlich stärker gewachsenen Paketlieferungen an gewerbliche Kunden nicht zu einer gravierenden Zunahme der Zustellfahrten durch Versanddienstleister im Vergleich zu allen anderen Verkehrsbewegungen in den Städten geführt. Nicht zuletzt werden zudem immer mehr Bestellungen an Kunden außerhalb der Metropolen, ins Umland oder kleinere Orte geliefert.

E-Commerce wächst laut bevh insbesondere in der Fläche, auf dem Land und in Kleinstädten. Pro Kopf sind die Sendungsmengen in den Großstädten deutlich geringer - von einem 'Problemfall E-Commerce' für die Verkehrssituation in Großstädten auf Grundlage gestiegener Paketlieferungen könne also keine Rede sein. München steht in 2019 mit 4,9 (2018: 4,5) Paketlieferverkehren pro Tag und Quadratkilometer an erster Stelle. Dahinter folgen Frankfurt und Düsseldorf mit 3,8 (2018: 3,3) bzw. 3,3 (2018: 2,9) werktäglichen Abfahrten je Quadratkilometer. Berlin und Hamburg haben mit 2,9 (2018: 2,2) und 2,2 (2018: 2,1) eine deutlich geringere Dichte von Paketlieferverkehren pro Tag und Quadratkilometer. Insgesamt liegt der B2C-Anteil der Paketlieferverkehre an den Abfahrten pro Quadratkilometer und Tag in den untersuchten Städten bei rund zwei Dritteln.

Die Berechnung knüpft an eine vorhergehende Bestandsaufnahme mit Erhebungsbasis im Jahr 2017 an und zeigt die entsprechenden Veränderungen. Am Beispiel der Stadt Hamburg hat MRU die Veränderungen von Sendungsmengen und das daraus resultierende Verkehrsaufkommen berechnet. Die Anzahl der Lieferverkehre erhöhte sich für sämtliche gewerblichen und privaten Zustellungen von 2,1 auf lediglich 2,2 Abfahrten pro Quadratkilometer. Das ist jedoch eine deutlich geringere Zahl als die durch den stationären Einzelhandel oder der Gastronomie verursachten Lieferungen. Diese verursachten in 2018 bereits 28 werktägliche Abfahrten je Quadratkilometer. Zudem hat sich die Anzahl der im Hamburger Stadtgebiet fahrenden Carsharing-Fahrzeuge im Vergleichszeitraum 2017 und 2019 von 800 auf 1500 fast verdoppelt. Die Zahl der in Hamburg registrierten PKW stieg zwischen 2017 und 2019 um 25.000 auf etwas mehr als 795.000. Dazu erhöhte sich auch die Zahl der nach Hamburg hineinpendelnden Umland-Bewohner um fast 30.000, womit diese Verkehre den maßgeblichen Anteil an den immer "engeren" Straßen der Ballungsräume haben.

Die detailierte MRU-Berechnung kann hier eingesehen werden zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser
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