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Big Data: Jedes zweite Unternehmen will Daten auf Verdacht sammeln

30.09.2015 Über die Hälfte der IT-Entscheider in deutschen Unternehmen spricht sich für die Lockerung der Zweckbindung von personenbezogenen Daten aus. Ihr Ziel: auf Basis der daraus gewonnenen Informationen fundierte Entscheidungen zu treffen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter IT-Entscheidern im Rahmen der Analyse Digital Security zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser von Sopra Steria Consulting.

 (Bild: Gerd Altmann Pixelio)
Bild: Gerd Altmann PIXELIO
Die auf die Volkszählung 1983 zurückgehende Regelung zur Zweckbindung sieht vor, dass personenbezogene Daten nur dann gesammelt werden dürfen, wenn die Verwendung vorab festgelegt wird. Das sei ein Hindernis für Digitalisierung der Wirtschaft vor allem der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle. So ergebe sich die gewinnbringende Art der Nutzung von Informationen erst nach dem Sammeln der Daten. Vor diesem Hintergrund sprechen sich mehr als 50 Prozent der IT-Entscheider für eine Lockerung der bisherigen Gesetzgebung aus.

Über ein Drittel der Befragten ist im Gegenzug bereit, mehr in Prozesse und Softwareprogramme zu investieren, um Daten flexibel auswerten zu können und die IT-Sicherheits- und Datenschutzanforderungen gleichermaßen zu erfüllen. 16 Prozent wollen dagegen eine Lockerung, ohne weitere IT-Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Nur knapp die Hälfte spricht sich für die Beibehaltung der Zweckbindung aus, auch wenn das bedeutet, dass die eine oder andere Auswertung nicht durchgeführt werden kann.

Besonders hoch ist die Zahl der Befürworter im verarbeitenden Gewerbe. Dort wollen mehr als zwei Drittel die bestehende Regelung aufweichen. Die sei auffällig, da es bei der Digitalisierung der Industrie in erster Linie um die Auswertung von Maschinendaten geht und nicht um personenbezogene Daten. Anders sieht es im datensensiblen Finanzsektor aus. Über zwei Drittel der IT-Entscheider der Branche wollen an der bisherigen Gesetzeslage festhalten.
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