Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Werbeschlacht der Lieferdienste verschlang eine dreiviertel Milliarde Euro
22.01.2020 Die jahrelange Auseinandersetzung um den deutschen Markt für Essenslieferdienste hat die beteiligten Unternehmen allein für die Werbeausgaben mehrere hundert Millionen Euro gekostet.
Im Jahr 2019 sank das kumulierte Werbebudget nach der Marktbereinigung zum Jahreswechsel 2018/2019 hingegen wieder auf weniger als 120 Millionen Euro. Damals verkaufte das Berliner Unternehmen Delivery Hero sein komplettes Deutschlandgeschäft mit den Marken Lieferheld, Pizza.de und Foodora für 930 Mio. Euro an die niederländische Takeaway-Gruppe, die diese in ihre Tochter Lieferando integrierte. Seit sich im August 2019 auch der britische Anbieter Deliveroo zurückgezogen hat, ist Lieferando praktisch allein im deutschen Markt.
Die Vermittlung von Essensbestellungen sei "kein einfaches Geschäft", so Takeaway-CEO Jitse Groen gegenüber 'Capital'. "Ich hatte 30 Wettbewerber in Holland, 30 oder 40 in Deutschland, die sind alle weg." Auch Emmanuel Thomassin , CFO von Delivery Hero, bestätigt: Deutschland sei "kein guter Markt für Food". Es gebe "bei weitem attraktivere Märkte". So hat das Berliner Unternehmen jüngst angekündigt, in Südkorea Martkführer, Plattformanbieter Woowa Brothers für 3,6 Mrd. Euro zu übernehmen.