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Nachhaltigkeit

Rossmann steigt aus: "Klimaneutral"-Label ist "im Grunde tot"

30.01.2023 Rossmann wird künftig auf seinen Produkten nicht mehr mit dem Label "Klimaneutral" werben.

 (Bild: geralt/Pixabay)
Bild: geralt/Pixabay
Die Drogeriemarktkette will das Label "Klimaneutral" zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , mit dem Rossmann zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser bislang auf Shampoos, Windeln und Cremes geworben hat, einstellen. 'Klimaneutral' ist ein Label von ClimatePartner zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , das Klimaneutralität verspricht, da Emissionen in der Herstellung über Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Das Label 'Klimaneutral' für klimaneutrale Produkte, Dienstleistungen und Unternehmen soll bestätigen, dass CO2-Emissionen (nach der Reduktion) über zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen wurden. Der Offsetting-Prozess, den das Label bescheinigt, wird jedes Jahr von TÜV Austria überprüft und zertifiziert. Das Label Klimaneutral wird aktuell in 60 Ländern und 30 Sprachen vergeben.

"Wir denken schon länger darüber nach, diese Label auf unseren Produkten wieder einzustellen - und das werden wir nun auch tun", sagt Raoul Roßmann‘Raoul Roßmann ’ in Expertenprofilen nachschlagen im Interview mit der Zeit zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser . Die 'Klimaneutral'-Labels stünden seit Monaten in der Kritik. Bislang sei seine meine Haltung gewesen:"Solange die Klimaschutzprojekte dahinter nicht infrage stehen, kann man mit der Kritik an den Labels auch umgehen. Aber nun frage ich mich: Welcher Kunde nimmt das noch als Mehrwert wahr?", so Roßmann weiter. Man werde das Label noch etwa ein Jahr auf den Produkten behalten, so lange, bis die Verpackungen aufgebraucht sind. Alles andere wäre nicht nachhaltig. "Dann werden wir das Geld, das wir bislang in die Kompensation gesteckt haben, anders verwenden", wie es weiter heißt. Es gehe um ein Budget von einer Million Euro. Man habe ohnehin festgestellt, dass das "Klimaneutral"-Label für die Kunden letztlich gar nicht entscheidend ist. Den meisten scheine "das egal zu sein".

Kunden suchen im Internet gezielt nach den Produkten, die sie kaufen wollen. Wenn ein Produkt über Google nicht gesucht werde, verkaufe es sich in der Regel auch nicht gut. Und nach "klimaneutralen" Produkten suche kaum jemand - "obwohl die Marktstudien uns das als Trend vorausgesagt hatten", so Roßmann. Oft trage eine starke mediale Verbreitung zu solchen Phänomenen bei. Sie suggeriere, ein Thema sei riesengroß. Daraufhin greifen Unternehmen es auf und setzen es auf ihre Agenda. Dabei sei es für die Kunden gar nicht so relevant. Rossmann: "Vor drei Jahren galt die koreanische Kosmetik als der neue heiße Trend. In den Marktstudien gab es über anderthalb Jahre hinweg kein anderes Thema. Auf Google allerdings gab es kaum Interesse daran. Unsere entsprechenden Eigenmarken und -serien sind dann - wenig überraschend - auch gefloppt."

Ihn ärgere, dass man mit der Kommunikation nach zwei Jahren wieder "bei null anfangen" müsse und ein Ansporn für nachhaltiges Handeln verloren gehe. Roßmann sei überzeugt, dass es für Unternehmen einen Anreiz geben sollte, Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern zu unterstützen. Es gebe dort "einen riesigen Finanzierungsbedarf". Für Unternehmen waren diese Labels ein Anreiz, Geld für den Klimaschutz auszugeben. In vielen Fällen werde das Geld jetzt einfach eingespart: "Ich glaube sogar, dass sich mancher Einzelhändler über die aktuellen Enthüllungen freut, weil er jetzt einen Vorwand hat, die Investitionen in den Klimaschutz zu kürzen."
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