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Google konkretisiert Aus für Tracking-Cookies
05.03.2021 Google stellt klar: Es wird weder Cookies noch "alternatice Identifikatoren" geben, um Personen im Web zu tracken.
Wie wichtig diese Klarstellung war, zeigt der folgende Aufschrei der Branche: Noch immer klammerten sich große Teile der Marketing-Industrie an die Idee, dass es auch in Zukunft möglich sein muss, den Nutzern persönlich mit Cookies (oder ähnlichen Methoden) durchs Netz zu folgen.
Insofern dürfte Googles Klarstellung vor allem als Weckruf verstanden werden. "Schon längst haben andere Browseranwendungen wie Mozillas Firefox oder Apples Safari damit begonnen Profilbildung und personalisiertes Tracking zu unterbinden, erläutert Daniel Tschirschwitz , IT-Experte bei der Google-AdWords-Agentur Smarketer . "Nun beugt sich auch Google den immer stärker werdenden Forderungen nach mehr Privatsphäre für Nutzer im Internet."
Vorsicht vor neuen Tracking-Ansätzen
Auch wenn Google gleichzeitig Lösungsvorschläge präsentiert, wie beispielsweise aggregierteund pseudonymisierte Gruppen mit ähnlichen Interessen (FLoC), sollten Werbetreibende und Webseitenbetreiber nach weiteren Lösungen die Augen offen halten, meint der Experte. "Denn noch ist nicht klar, ob die Alternativtechnologien des Tech-Giganten den Forderungen der Datenschützer gerecht werden oder sich in der Praxis bewähren."
Zugleich führt die momentane Gesetzeslage für 3rd Party Cookies oftmals zu Datenverlust für Werbetreibende. Stimmt ein Nutzer beim Besuch einer Website der Verwendung von Cookies nicht zu, gehen neben Targeting Daten auch wichtige Performance Parameter verloren. Bereits jetzt existieren Tracking-Technologien, die den Nutzer komplett pseudonymisieren, gleichzeitig aber dem Werbetreibenden die wichtigsten KPIs seiner Anzeigen ausgeben.
Konrad Feldman , CEO der Werbeplattform Quantcast , glaubt, dass Google mit der Entscheidung vor allem seine eigenen Anwendungen schützen will und Walled Gardens einziehen will. "Die Entscheidung von Google, sich von branchenweiten Identitätsinitiativen zu distanzieren, ist eine schlechte Nachricht für Publisher und Content Creators", meint er. "Was sie tun, kommt ihren Cash Cows zugute, der Suchmaschinenwerbung und YouTube, die von diesem Schritt nicht betroffen sind. Da es im offenen Internet immer schwieriger wird, effektiv Werbung auszuliefern oder diese Effektivität von Werbung auch nur zu messen, werden mehr Werbegelder in die Kassen der Tech-Giganten fließen - auf Kosten des freien und offenen Internets."