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Targeting: Zwischen Cookiegeddon und Datenkrake
11.02.2022 Ist das neue 'Google Topics' die Lösung für die Zeit nach dem Cookiegeddon? Während Sebastian Halm Google lobt, schimpft Joachim Graf über all die, die ihr Geld zu den GAFAs tragen und sich über ihre Marktmacht beschweren.
Google baut sich mit Google Topics
ein (weiteres) eigenes Advertising-Ökosystem und demonstriert seine angebliche Liebe zum Datenschutz. Andere Anbieter könnten folgen.
iBusiness-Analyst Sebastian Halm
und Herausgeber Joachim Graf
sezieren im Videopodcast diese Woche die Google-Strategie und erläutern, was diese für Advertiser, Publisher und EndverbraucherInnen bedeutet. Denn Google setzt zwar bei Topics sein datenschutzfreundliches Gesicht auf - der Hauptgrund für die Aktion dürfte weniger die glühende Liebe zur Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer sein, als der von den US-Demokraten auf den Weg gebrachte Banning Surveillance Advertising Act
, der in den USA massiv Targeting einschränken will.
Zwei Thesen diskutieren die beiden:
- Mit seiner Insellösung leitet Google im Advertising wahrscheinlich eine Ära des extrem fragmentierten Werbemarktes ein. Topics-Pendants werden möglicherweise bald auch von Apple , Firefox und Opera kommen.
- Das unkontrollierte Sammeln von Daten ist dann dank DSGVO für alle Unternehmen verboten - außer für die Internetriesen.
Sebastian Halm sieht die Initiative dennoch positiv: Wenigstens bewege sich Google - anders als die sich an Cookie-Zombis klammernde deutsche Werbewirtschaft. Publisher und Werbetreibende hätten dann endlich eine Chance, thematisch getargetete Werbung rechtssicher an KonsumentInnen zu bringen. Der Preis dafür ist freilich, dass die NutzerInnen und Publisher dem Internetriesen Datenbausteine überlassen, aus denen der fleißig und leise ein Advertising-Monopol zusammenbauen kann. Alles, NutzerInnendaten, Wissen um Klickraten und Performance, läge dann bei Google. Dessen Displaynetzwerk wird mit Topics ein Kosmos, der dem Amazon Marktplatz vergleichbar ist.
Was wieder für Joachim Graf ein Grund für seinen Rant der Woche ist: Dieselben Leute, die sich über die GAFA-Marktmacht beschwerten, seien exakt diejenigen, die den Großteil ihrer Budgets den GAFA-Konzernen in den Rachen werfen würden.
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