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Metaverse: Der große Irrtum
24.06.2022 Der aktuelle Metaverse-Hype ist entstanden aus der unheiligen Allianz von Technik-Nerds und Vertriebsleuten. Warum ECommerce- und Marketing-Verantwortliche in Unternehmen sich keine Metaverse-Projekte aufschwatzen lassen sollten.
Noch ist das Metaverse vor allem eine Zukunftsvision. Es sind vor allem Technologiedienstleister, Plattformen, Agenturen und Berater, die sich positionieren. Die Definition des BVDW
zeigt dabei, dass das aktuelle Label 'Metaverse' (oder 'Metaversum' oder 'Web 3.0') wenig taugt für Entscheidungsträger, die Projektbudgets freigeben sollen: "Die ultimative Vision des Metaverse ist ein dezentralisiertes, interoperables, beständiges und mit allen Sinnen wahrnehmbares, digitales Ökosystem mit unbegrenzter Nutzerkapazität", schreibt der Verband und beschreibt damit das Internet als solches - erweitert um (auch in Metaversen nicht vorkommende) Haptik und Olfaktorik.
Im Videopodcast nehmen iBusiness-Analystin Frauke Schobelt
und Herausgeber Joachim Graf die Branchenvision ("Das voll entwickelte Metaverse wird mit dem realen Leben verschmelzen und unsere Gesellschaft und die Art und Weise, wie wir uns vernetzen, miteinander arbeiten, leben und mit Marken interagieren, grundlegend verändern.") auseinander und entlarven sie als "den fernen Traum von Technik-Nerds und Projektverkäufern."
Der visionäre Teil des Metaversum-Versprechens (siehe: Metaverse und der Handel: Strategien für das Internet der Zukunft
) scheitert nicht zuletzt am menschlichen Gehirn: An der Visually Induced Motion Sickness (VIMS) - die VR-Brillen auslösen, weil sie den Augen andere Bewegungen suggerieren als das Innenohr wahrnimmt. Die kurzfristigen Ansätze von potenziellen Geschäftsmodellen (Metaverse und der Handel: Wie Unternehmen in virtuellen Welten Geld verdienen
) sind, so argumentieren die beiden, entweder ein alter Hut (Videospiele, Augmented Reality, VR, Simulationen), auf den das neue Metaverse-Etikett geklebt wurde. Oder sie sind - wie virtuelle Güter und NFTs - eine (wenn auch lukrative) Nische für große Brands und globale Marken.
Die wirkliche Herausforderung für ECommerce- und Marketing-Verantwortliche wird es sein, die Fehler aus dem Second-Life-Hype und -Absturz
der Nullerjahre dieses Mal zu vermeiden.
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