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Digitalisierung im Handel: Azubi-Nachwuchs fitter als vermutet
24.10.2018 Der Handel steht unter Digitalisierungsdruck. Kleine und mittelständische Händler brauchen digitalen Nachwuchs. Im Sommer ist der neue Ausbildungsberuf zum Kaufmann/ -frau im E-Commerce gestartet. MeineStadt.de hat dies zum Anlass genommen, Nachwuchskandidaten in Sachen digitale Kompetenz auf den Zahn zu fühlen.
Online-Banking und Online-Shopping. Damit liegen die Befragten knapp über dem branchenübergreifenden Durchschnitt von 66 Prozent. Weitere 14 Prozent nutzen die Angebote gelegentlich. Überraschend ist, dass 15 Prozent des Handelsnachwuchses mindestens eine Programmiersprache beherrschen. Gerade mal sieben Prozent der Ausbildungsverantwortlichen der Branche traut den eigenen Auszubildenden das zu.
Sicherheit, Privatsphäre und Glaubwürdigkeit: Ausbilder unterschätzen ihre Azubis
Das ist nicht der einzige Aspekt, bei dem die Selbstwahrnehmung von Azubi-Bewerbern und die Wahrnehmung der Ausbildungsverantwortlichen auseinander liegen. Rund 80 Prozent der teilnehmenden Azubis geben an, zuverlässig die Vertrauenswürdigkeit von Online-Quellen einschätzen zu können. Von den Ausbildern traut nur ein Drittel das den Jugendlichen zu. Knapp 60 Prozent der Befragten kontrolliert nach eigenen Angaben regelmäßig die Sicherheitseinstellungen in sozialen Netzwerken und weiß genau, wer die eigenen Posts und Nachrichten lesen kann. Ein weiteres Viertel kümmert sich immerhin ab und zu um solche Dinge. Auch mit diesen Werten liegt der Azubi-Nachwuchs im Handel über dem Branchendurchschnitt. Nur 22 Prozent der Ausbildungsverantwortlichen glauben hingegen, dass Azubis im Handel regelmäßig ihre Sicherheitseinstellungen in sozialen Medien kontrollieren.
Ausbilder und Azubis sehen Nachholbedarf in der Branche
Die große Mehrheit der befragten Ausbildungsverantwortlichen zieht in einem Freitextfeld eine gemischte oder negative Bilanz hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Technologien in ihrem Ausbildungsbetrieb. Hier fallen Begriffe wie "zurückhaltend", "ausbaufähig", "abwartend" oder sogar "hinterher", "analog" und "Steinzeit". Zwei Drittel der Azubis sehen die Lage hingegen weniger kritisch und beschreiben den Digitalisierungsgrad ihres Ausbildungsbetriebs mit "fortschrittlich", "modern" oder "bemüht". Unter den kritischen Azubis finden sich dagegen ebenfalls deutliche Worte wie "rückständig", "hinterweltlich" oder "prähistorisch".