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Corona zieht hohe zusätzliche Werbebudgets nach sich
03.06.2020 Krisenbedingte Werbestopps während der Corona-Pandemie ziehen hohe Zusatzbudgets nach sich. Eine Agentur hat einen Rechner entwickelt, mit dem die notwendigen Zusatzinvestitionen zum Aufholen der corona-bedingten Umsatzlücken nachgewiesen und simuliert werden können.
Ein Beispiel aus dem Telekommunikationsmarkt zeigt signifikante Unterschiede bei der Kürzung von Werbeinvestitionen hinsichtlich der Umsätze in unterschiedlichen Szenarien: So ergibt eine Reduktion von 50 Prozent der Werbeinvestitionen für 52 Wochen inkrementelle Umsatzrückgänge von 12,7 Prozent. Eine Reduktion von 100 Prozent des Werbebudgets im selben Zeitraum sogar werbegenerierte Umsatzrückgänge von signifikanten 88,1 Prozent. Im Beispiel für den Telekommunikationsmarkt müssten bei einem angenommenen inkrementellen werbeinduzierten Umsatz von 92 Millionen Euro über drei Jahre bei einer 100-prozentigen Kürzung der Werbeinvestitionen Umsatzverluste von 30 Millionen Euro einkalkuliert werden. Die Simulation zeigt, dass sogar weitere 10 Millionen zusätzlich in Werbung investierte Euro diese Umsatzlücke zu einem späteren Zeitpunkt nur zu zwei Drittel schließen könnten.
Prof. Dr. Alexander Preuß , Managing Partner Marketing Science bei Annalect und seit 19 Jahren der Experte der Omnicom Media Group für ökonometrisches Modelling, fasst die Ergebnisse des Budget-Rechners zusammen: "Wer in Zeiten der Corona-Pandemie die Werbebudgets gänzlich runterfährt, zahlt am Ende drauf. Unsere Berechnungen zeigen, dass Unternehmen spürbar mehr als die bislang geplanten Summen in die Hand nehmen müssen, um das Vor-Corona-Niveau der durch Werbung generierten Absätze zu erreichen."
Wie funktioniert der Budget-Rechner?
Der Budget-Rechner basiert auf einer Metaanalyse mit mehr als 1.200 realen Studien, die innerhalb der Omnicom Media Group Germany durchgeführt wurden. Datengrundlage der hier analysierten Marketing-Mix-Modellings sind die Werbeinvestitionen bzw. der Werbedruck sowie eine Vielzahl weiterer Einflussvariablen, wie z. B. Wettbewerbsaktivitäten, Preise und Promotions, gemessene Carry-Over-Effekte (Länge der Werbewirkung über den Werbezeitraum hinaus) einzelner Mediengattungen und saisonale Faktoren (Feiertage, Wetter).Auf Basis dieser Vielzahl an Variablen wurden individuelle Modelle erstellt, die den Einfluss der einzelnen Parameter auf den Umsatz abbilden. Unter Anwendung der Modelle lassen sich außerdem die Effekte messen, die die Herausnahme einzelner Variablen, bspw. die Reduktion von Werbebudgets, auf den Absatz hat und welche Aufwände für das spätere Wiedererreichen desselben Absatzlevels entstehen.