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Digitale Services: Verbraucher wünschen sich mehr Schutz
27.01.2022 Die "Global Trends 2022"-Studie des Cybersicherheits-Unternehmens McAfee zeigt: Nutzer fühlen sich mehr Risiken ausgesetzt und schlecht gewappnet, um ihr digitales Leben zu schützen.
- Sicherheit schlägt BequemlichkeitSicherheit und das damit einhergehende Gefühl scheinen einen eigenständigen Wert zu haben. In einer Reihe von "Entweder-oder"-Fragen entschieden sich die Verbraucher wiederholt für den Schutz und gegen die Bequemlichkeit.
So fiel beispielsweise bei der Frage, ob man an jedem Ort mit anderen in Verbindung sein oder immer vollständig geschützt sein möchte, die Antwort zugunsten eines starken Schutzes (49 Prozent) und gegen eine einfache Verbindung (20 Prozent) aus. Dasselbe gilt für den Arbeitsplatz, wo "garantiert reibungslos ablaufende Meetings" mit 22 Prozent deutlich hinter "garantiert sichere Meetings" mit 48 Prozent zurückliegen.
- Geschützte Verbindungen dürfen Geld kostenSicherheit scheint auch einen deutlichen finanziellen Wert zu haben. Bei der Wahl zwischen Kosteneinsparungen und Sicherheit gaben die Verbraucher immer noch ihrer Sicherheit den Vorzug, und zwar mit überwältigender Mehrheit:
- Wenn ihnen ein Angebot für gebührenfreies und eines für absolut sicheres Online-Banking vorgelegt wird, entscheiden sich nur 19 Prozent für die gebührenfreie Variante, während 55 Prozent sich für die Sicherheit entschieden.
- 43 Prozent der Befragten gaben an, dass sie für einen sicheren Kauf 10 Prozent mehr bezahlen würden, während nur 21 Prozent für einen Kauf zu einem günstigeren Preis das Risiko eingehen würden, dass ihre Kontaktdaten in die falschen Hände gelangen.
Die Verbraucher wünschen sich nicht nur Sicherheit beim Online-Banking und beim Einkaufen, sondern sind auch bereit, für Apps und Dienste zu zahlen, die sie schützen. 40 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie neue Tools, wie z. B. VPNs, Virenschutz-Apps, Firewalls, Kreditüberwachungsdienste usw., nutzen, um Sicherheits- und Datenschutzrisiken auf ihren Geräten zu minimieren.
- Wenn ihnen ein Angebot für gebührenfreies und eines für absolut sicheres Online-Banking vorgelegt wird, entscheiden sich nur 19 Prozent für die gebührenfreie Variante, während 55 Prozent sich für die Sicherheit entschieden.
- Gamer verzichten häufiger auf "Gratis"-GamesDer Datenschutz ist nach wie vor ein wichtiges Thema: 28 Prozent der Befragten glauben, dass die Risiken für ihre Online-Privatsphäre zugenommen haben. Auch die Gamer teilen diese Meinung, insbesondere in einer Umgebung, in der viele so genannte "kostenlose" Spiele in Wirklichkeit einen versteckten Preis haben: die Erfassung und den möglichen Weiterverkauf persönlicher Daten an Dritte.
Wenn sie auf mögliche Datenschutzprobleme aufmerksam gemacht werden, würden die meisten befragten Gamer Schutzmaßnahmen ergreifen. In der Umfrage wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie das neueste Online-Spiel testen würden, wenn sie dafür ihre persönlichen Daten angeben müssten, oder ob sie in diesem Fall darauf verzichteten. Nur 17 Prozent wären bereit, ihre persönlichen Daten preis zu geben, während die klare Mehrheit von 57 Prozent nicht bereit sind, ihre Privatsphäre für ein Spiel einzutauschen. Wenn sie sich der Problematik bewusst sind, können Gamer (und in vielen Fällen auch ihre Eltern) besser entscheiden, welche Spiele sie spielen und welche sie meiden.
- KI-Überwachung im Gesundheitswesen? Nicht so schnell!Verbraucher nahmen Online-Gesundheitsangebote (Arzt, Krankenhaus, Behandlungen usw.) aus einer Mischung aus Bequemlichkeit (37 Prozent) und COVID-bedingter Notwendigkeit (46 Prozent) in Anspruch und werden dies auch weiterhin tun - allerdings mit gewissen Einschränkungen.
Laut unserer Umfrage haben 38 Prozent bei Online-Gesundheitsdienstleistern neue Konten und Logins angelegt. Jedoch waren bei der Frage, ob sie die Überwachung ihrer Gesundheitsvorsorge KI anvertrauen würden, oder es vorziehen, ihre Gesundheitsdaten lediglich auf sichere Weise weiterzugeben, nur 13 Prozent bereit, KI auszuprobieren. 57 Prozent priorisieren die Datensicherheit.
- Kryptowährungsbetrug verdirbt den Spaß an Fintechs27 Prozent der Befragten haben bereits das Gefühl, dass ihre persönlichen und finanziellen Daten besonders gefährdet sind. Dies wird jedoch noch zunehmen, da die Verbraucher zunehmend im boomenden Fintech-Markt aktiv sind und dadurch einer neuen Welle von Angriffen ausgesetzt sind, die auf ihre virtuellen Vermögenswerte und Kryptowährungen abzielen.
Falsche Kryptowährungen werden auftauchen, wie die "Squid Game Coin", die aus dem Namen der Netflix-Erfolgsserie Kapital geschlagen hat. Ebenso werden Verbraucher, die neue Investitionen in etablierte Kryptowährungen und NFTs tätigen, feststellen, dass ihre Kryptokonten anfällig für Angriffe von Cyberkriminellen sind, die diesen Trend nur allzu gern ausnutzen.
Und die Popularität der Fintech-Branche erreicht momentan ungeahnte Höhen:
- 52 Prozent der Befragten gaben an, dass sie neue Konten oder Logins im Zusammenhang mit Kryptowährungen und virtuellen Vermögenswerten erstellt haben.
- 46 Prozent der Krypto-Fans speicherten 2021 neues digitales Vermögen auf ihrem Gerät.
- Weitere 31 Prozent sagten, dass sie persönliche Daten, Einkaufs- oder Transaktionsdaten oder Gesprächsaufzeichnungen auf ihrem Gerät speichern, wodurch es unwillkürlich zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle wird.
- 52 Prozent der Befragten gaben an, dass sie neue Konten oder Logins im Zusammenhang mit Kryptowährungen und virtuellen Vermögenswerten erstellt haben.
- Impfausweise sind die neuen KreditkartenDie Notwendigkeit eines digitalen Impfausweises wird bestehen bleiben und die Verbraucher in Deutschland wollen sicherstellen, dass ihre Identität geschützt ist. Fast ein Drittel der Befragten (28 Prozent) gab an, dass sie 2022 mit einer Zunahme bei der Verfolgung des Impfstatus und der Speicherung von Impfnachweisen rechnen. Sie äußerten jedoch auch Bedenken, dass COVID-bezogene Online-Aktivitäten möglicherweise zu Datenschutzproblemen oder Identitätsdiebstahl führen könnten.
Die Umfrage kam außerdem zu folgenden Ergebnissen:
- 54 Prozentder Befragten finden einen digitalen Impfausweis praktischer.
- Nur 22 Prozent gaben an, dass sie die Papierversion bevorzugen.
- 54 Prozentder Befragten finden einen digitalen Impfausweis praktischer.
- Unterricht und Arzttermine über das Internet werden sich durchsetzen - auch jenseits der Pandemie.Die Deutschen sind immer häufiger bereit, Online-Unterricht und zumindest in bestimmten Fällen auch Online-Angebote für psychische Gesundheit in Anspruch zu nehmen. Während Sorgen im Zusammenhang mit COVID nach wie vor ein Grund für diesen Anstieg sind (50 Prozent), nannte eine beträchtliche Zahl der Befragten berufliche und schulische Anforderungen als Grund für die Nutzung solcher Dienste (57 Prozent).
Die Umfrage ergab auch Folgendes:
- 36 Prozent der Befragten wären bereit, einen kostenlosen Online-Therapeuten aufzusuchen, wobei ein geringes Risiko besteht, dass die Beratung ausgespäht wird. Dagegen gaben 32 Prozent an, dass sie ein persönliches Gespräch bevorzugen.
- 32 Prozent würden an Online-Schulungen durch Experten teilnehmen.
- 36 Prozent der Befragten wären bereit, einen kostenlosen Online-Therapeuten aufzusuchen, wobei ein geringes Risiko besteht, dass die Beratung ausgespäht wird. Dagegen gaben 32 Prozent an, dass sie ein persönliches Gespräch bevorzugen.
Für diese Studie führte McAfee im November 2021 eine Umfrage über mögliche Veränderungen bei den Bedürfnissen, Einstellungen und Handlungen im Bereich der Online-Sicherheit durch. An der Studie nahmen 10.000 Personen im Alter zwischen 20 und 60 Jahren aus mehreren Ländern teil, für Deutschland wurden die Antworten von 1.000 Befragten ausgewertet.