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Was Verbraucher dazu bringen könnte, Lebensmittel im Internet zu bestellen
31.07.2015 Online-Lebensmittelhandel ist immer noch ein Nischengeschäft. Zentraler Grund: Das Einkaufserlebnis beim Online-Kauf von Lebensmitteln halten Verbraucher für verbesserungswürdig. Das hat die länderübergreifende Umfrage "Der Lebensmittel-Einkauf über verschiedene Kanäle" von Yahoo ergeben.
Drei Viertel der Offline-Käufer wollen Waren vor dem Kauf anfassen
Klar macht die Befragung von Yahoo aber auch, was Kunden des stationären Handels vom Online-Kauf abhält. Drei Viertel der Befragten, die bisher nur in Geschäften vor Ort einkaufen, wollen Waren vor dem Kauf physisch vor Augen haben und berühren (77 Prozent). 44 Prozent der Umfrageteilnehmer aus dieser Gruppe warten nicht gern auf Lieferungen und 29 Prozent sind die Lieferkosten zu hoch.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenEin Teil der bisherigen Online-Verweigerer ließe sich allerdings dazu bewegen, Dinge für den täglichen Bedarf übers Internet einzukaufen. Dafür müsste die Ware kostenlos geliefert werden (37 Prozent) und pünktlich eintreffen (22 Prozent). Die Produkte müssten frisch sein (30 Prozent) und von hoher Qualität (24 Prozent). Und jeder Vierte ließe sich zum Online-Kauf motivieren, wenn der Handel im Netz Rabatte anbieten würde.
Ob Online- oder Offline-Käufer: Günstige Preise sind für die Befragten ohnehin eines der wichtigsten Kaufkriterien. 77 Prozent der Offline- und 63 Prozent der Online-Käufer entscheiden anhand dessen, ob sie ein Produkt kaufen. Qualität ist Offline-Einkäufern mit 78 Prozent Nennungen noch etwas wichtiger, Online-Shoppern hingegen mit 48 Prozent deutlich weniger.
Online-Einkaufskorb in Deutschland kleiner als der von Spaniern, Briten und Franzosen
Im Vergleich zu anderen Europäern kaufen deutsche Verbraucher bisher seltener frische oder gekühlte Produkte im Online-Handel ein. Das zeigt sich etwa bei Obst und Gemüse: 30 Prozent der Deutschen beziehen Äpfel oder Kohl übers Internet, im Vergleich zu knapp 40 Prozent der Briten, Franzosen und Spanier. Bei gekühltem Fertigessen sind es 15 Prozent gegenüber 30 Prozent in den drei anderen Ländern, bei Softdrinks 20 gegenüber 40 Prozent. An den Ausgaben zeigt sich die relative Zurückhaltung ebenfalls: In den drei anderen EU-Ländern ist der Online-Einkaufskorb mit 67,85 Euro im Schnitt größer als ein durchschnittlicher Offline-Einkauf mit 62,49 Euro. In Deutschland sind die Verhältnisse mit 36,47 Euro Online-Umsatz und einem Offline-Einkaufskorb von 42,14 Euro umgekehrt.Vergleichsweise selten nutzen deutsche Online-Shopper außerdem Einkaufs-Apps. Nicht einmal jeder Achte, der über ein mobiles Gerät Lebensmittel bestellt, tut dies per App (12 Prozent). Vor allem Spanier (34 Prozent) erledigen ihre Einkäufe deutlich häufiger auf diesem Weg, aber auch Briten (24 Prozent) und Franzosen (23 Prozent) nutzen öfter als Bundesbürger die mobilen Einkaufshelfer.
Dabei sind die Deutschen keineswegs grundsätzlich unwillig, Smartphones oder Tablets zum Einkaufen zu nutzen. Ein nennenswerter Anteil von ihnen hat mobile Geräte beim Einkauf im stationären Handel dabei: 40 Prozent recherchieren darüber im Laden nach Produktinformationen, 34 Prozent vergleichen vor Ort Preise und 33 Prozent scannen QR-Codes auf Verpackungen.
3.228 Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien wurden dafür online befragt. Die Hälfte von ihnen kauft Lebensmittel übers Internet ein.