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Homeschooling: Eltern bemängeln Digitalkompetenz der Lehrkräfte
14.08.2020 Drei Viertel der Eltern erleben beim digitalen Homeschooling Hürden. Neben heimischen Internetproblemen nervt auch die mangelnde Digitalkompetenz von Lehrkräften.
Digitalkompetenz der Lehrkräfte entscheidet über Homeschooling-Erfolg
Die Gestaltung eines digital unterstützten Schulunterrichts hing dabei stark von Können und Engagement der einzelnen Lehrkräfte ab: 54 Prozent der Befragten sagten, dass die LehrerInnen den Unterricht auf eigene Initiative digital gestaltet haben. 42 Prozent waren unzufrieden und gaben an, dass die Lehrkraft mit digitalen Anwendungen überfordert war. Den Einsatz der Schulen beurteilen die Befragten insgesamt besser: 59 Prozent fanden, dass die jeweilige Schule alles in ihrer Macht Stehende getan hat, ein Drittel empfand die Schulen als bremsend.75 Prozent der Eltern erleben Hürden, nur Minderheit nutzt Videokonferenzen
Drei Viertel der Eltern berichten von Hürden beim digitalen Unterricht. Am häufigsten nannten sie eine fehlende Unterstützung durch die Schulen, gefolgt von Internetproblemen (Geschwindigkeit/Netzprobleme) und mangelnder Digitalkompetenzen der LehrerInnen. Die technische Ausstattung zu Hause spielt nur eine nachgeordnete Rolle: zu wenig oder zu alte Geräte nannten nur 14 Prozent als Hürde. Die Nutzung digitaler Geräte für den Schulunterricht stieg von 66 Prozent vor auf 96 Prozent während Corona an. Das meistgenutzte Gerät ist das Smartphone, gefolgt vom Laptop.Die Übermittlung der Lehrinhalte erfolgte am häufigsten über E-Mails (81 Prozent), gefolgt von Videokonferenzen (44 Prozent) und Messengerdiensten (32 Prozent). Der Austausch von Materialien über einen Schulserver oder Lernplattformen kam etwas seltener zum Einsatz. Auch analoge Wege zur Übermittlung von Lernmaterial, wie eine Abholung in der Schule (16 Prozent) oder die Übermittlung via Telefon (14 Prozent) oder Post (7 Prozent) kamen vor.
Interaktiver Unterricht gefragt
"Bildung lebt von Interaktion zwischen Schülern und Lehrkräften. Zum Beginn der Krise war es richtig, zunächst überhaupt eine Form des Austauschs sicherzustellen. Perspektivisch müssen aber interaktive Formate der Normalfall sein. Der Versand von Arbeitsblättern per E-Mail ist ungenügend", resümiert Professor. Dr. Helmut Krcmar von der TUM. Die Digitalisierung erfordere auch in Schulen ein neues Denken. "Alte Abläufe und Verhaltensmuster müssen neu interpretiert werden, um das volle Potenzial digitaler Technologien ausschöpfen zu können. Dies erfordert nicht nur die Schaffung der technischen Grund lagen, sondern auch angepasste institutionelle Strukturen und die Entwicklung neuer Kompetenzen bei allen Beteiligten.".Die komplette Studie 'eGovernment Monitor 2020' zu Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsdienstleistungen erscheint am 20. Oktober 2020.