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Kartellamt-Entscheid: Onlinevertriebs-Beschränkung auf Marktplätzen ist rechtswidrig
28.08.2015 Marktplatzverbote und Beschränkungen des Internetvertriebs sind rechtswidrig. Das hat das Bundeskartellamt nach einem drei Jahre dauernden Ermittlungsverfahren um den Fall Asics festgestellt. Der Sportartikelhersteller wollte es Händlern verbieten, seine Produkte auf Marktplätzen und Preissuchmaschinen anzubieten. Die Behörde wirft Asics vor, insbesondere kleinere und mittlere Vertragshändler beim Online-Vertrieb rechtswidrig beschränkt zu haben.
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Das Bundeskartellamt kritisiert darüber hinaus, dass Asics den Händlern die Nutzung von Online-Marktplätzen wie Ebay
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Die Praxis von Asics ist unter Markenartiklern inzwischen weit verbreitet
Durch die Entscheidung soll die Diskussion zur kartellrechtlichen Beurteilung von Marktplatzverboten und anderen Internetvertriebsbeschränkungen - auch auf europäischer Ebene - angestoßen werden. Denn Asics ist kein Einzelfall: Die Wettbewerbsbehörden erhalten zahlreiche Beschwerden von Händlern über die Internet-Vertriebsbedingungen von Markenherstellern. Auch die von der Europäischen Kommission derzeit durchgeführte Sektoruntersuchung E-Commerce wird möglicherweise zu weiteren Erkenntnisgewinnen führen. Zudem sind weitere behördliche oder gerichtliche Entscheidungen zu erwarten.Laut Andreas Mundt
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Selektivvertrieb darf nicht den E-Commerce kleiner Händler beschränken
Asics, in Deutschland Marktführer bei Laufschuhen, wählt seine Vertragshändler im Rahmen eines Selektivvertriebs nach strengen Qualitätskriterien aus. Hersteller von Markenprodukten genießen nach deutschem und europäischem Wettbewerbsrecht weitreichende Handlungsspielräume, um einen Qualitätsstandard beim Vertrieb ihrer Produkte zu gewährleisten und ihren Vertragshändlern entsprechende Vorgaben zu machen. "Derartige Maßnahmen dürfen aber nicht dazu führen, dass gerade kleine und mittlere Händler darin beschränkt werden, die Produkte auch über das Internet vertreiben zu können", erklärt das Kartellamt.Es bestehe die Gefahr, dass den Verbrauchern die Vorteile des Nebeneinanders von stationärem Verkauf und Internetvertrieb durch überschießende Vertriebsbeschränkungen vorenthalten werden. "Der Selektivvertrieb darf nicht dazu genutzt werden, die Angebotsbreite im Internet und die mit ihr verbundenen preissenkenden Tendenzen zu beseitigen", heißt es weiter.