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Wie Senioren digitale Technologien nutzen
19.08.2020 Die Corona-Krise hat zwar einige zuvor skeptische Senioren von der Digitalisierung überzeugt, der große Digital-Schub blieb bei älteren Menschen aber aus.
Videotelefonie macht großen Nutzersprung während der Pandemie
Wer das Internet nutzt, war während der Corona-Pandemie noch intensiver als zuvor online oder hat neue Dienste ausprobiert. Praktisch alle Onliner unter den Senioren schreiben zumindest ab und zu E-Mails (96 Prozent) und suchen nach Informationen zu persönlichen Interessen (93 Prozent). Online-Nachrichten zum aktuellen Geschehen lesen 88 Prozent, vor dem Corona-Ausbruch waren es erst 84 Prozent. In Online-Shops kaufen inzwischen 72 Prozent ein, plus fünf Prozentpunkte innerhalb eines halben Jahres. Auf Online-Banking setzen 69 Prozent der älteren Internetnutzer, das sind drei Prozentpunkte mehr als im Januar 2020.Auch Video-Streaming wird mehr genutzt: Vier von zehn der älteren Onliner (44 Prozent) schauen über das Internet Videos, Filme und Serien, ein Anstieg um 4 Prozentpunkte (Januar: 40 Prozent). Den größten Sprung bei der Beliebtheit von Online-Diensten macht die Videotelefonie: Vier von zehn Onlinern ab 65 Jahren (40 Prozent) nutzen sie mittlerweile, Anfang des Jahres waren es erst drei von zehn (31 Prozent). Gut jeder dritte Online-Senior (34 Prozent) ist auch in sozialen Netzwerken unterwegs. Die beliebteste Plattform unter den Social-Media-Nutzern ab 65 Jahren ist dabei mit Abstand Facebook : 57 Prozent von ihnen sind dort aktiv, das entspricht neun Prozent aller Senioren in Deutschland.
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Jetzt Mitglied werdenSechs von zehn älteren Internetnutzern (62 Prozent) können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen. Und fast alle (94 Prozent) konnten dank des Internets ihr Wissen erweitern. Drei von vier (76 Prozent) hilft das Internet dabei, gedanklich fit zu bleiben. Stärkeren Kontakt zur eigenen Familie haben durch das Internet mehr als die Hälfte (55 Prozent). Die Nicht-Onliner hingegen vermissen den Nutzen am Internet. Jeder Zweite (52 Prozent) von ihnen meint: Das brauche ich nicht. Ähnlich vielen (49 Prozent) fehlen die technischen Möglichkeiten für einen Internetzugang und drei von zehn (30 Prozent) wollen sich im höheren Alter nicht mehr mit der Digitalwelt beschäftigen. Viele Nicht-Nutzer würden gerne auf das Internet zugreifen, sie haben aber niemanden, der ihnen das Internet zeigen könnte. Jeder siebte von ihnen (14 Prozent) gibt dies an.
Zwei von fünf Senioren nutzen ein Smartphone
Das wichtigste Gerät ist für Senioren der traditionelle Tisch-PC. Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) verwendet zumindest hin und wieder einen Desktop-PC, zwei von fünf (42 Prozent) nutzen einen Laptop, jeder Fünfte (20 Prozent) einen Tablet-PC. 41 Prozent nutzen ein Smartphone, ein Viertel (25 Prozent) telefoniert aber noch mit einem gewöhnlichen Handy ohne Touch-Display oder Apps. Ein Smart-TV kommt bei drei von zehn (30 Prozent) zum Einsatz. Und jeder Neunte (11 Prozent) verwendet einen Fitnesstracker.Für Angebote im Bereich digitaler Gesundheitslösungen wächst die Bereitschaft der Generation 65Plus. Zwei von vier Internetnutzern ab 65 Jahren (38 Prozent) lassen sich inzwischen Erinnerungen für Arzttermine per SMS oder Email schicken, weitere 53 Prozent können sich dies vorstellen. 37 Prozent vereinbaren solche Termine heute bereits online, zwei von fünf (42 Prozent) würden dies künftig tun. Per E-Mail (21 Prozent) oder Messenger (19 Prozent) kommuniziert jeder Fünfte mit seinem Arzt, weitere 48 Prozent bzw. 46 Prozent können sich das vorstellen. Eine telemedizinische Überwachung nutzen heutzutage 6 Prozent der Onliner unter den Senioren, die Hälfte (50 Prozent) würde dies in Zukunft machen. Auch digitale Gesundheitsleistungen, die erst in den kommenden Jahren verfügbar sein werden, stoßen bei älteren Internetnutzern auf großes Interesse. So kann sich mehr als jeder Zweite (53 Prozent) vorstellen, die elektronische Patientenakte zu nutzen, 40 Prozent das E-Rezept.
Von der Politik wünschen sich Senioren noch mehr Unterstützung bei Digitalthemen. Sechs von zehn (61 Prozent) wollen, dass die Politik das Internet insgesamt sicherer macht. Ähnlich viele (59 Prozent) plädieren für mehr Hilfsangebote für Menschen, die nicht mit dem Internet groß geworden sind. 44 Prozent meinen, es sollte dafür gesorgt werden, dass es auch in ländlichen Gebieten ein schnelles und bezahlbares Internet gibt. Und jeder Dritte (33 Prozent) wünscht sich mehr telemedizinische Angebote.